Im Rahmen eines Besuchs stellte sich Bastian Ernst, der ehemalige Ratsherr der CDU und mögliche Kandidat für den Bundestag, den Schülerinnen und Schülern der Berufsbildenden Schule I (BBS I) in Delmenhorst vor. Dieser Besuch war Teil einer Veranstaltungsreihe, bei der Absolventen der Schule ihre beruflichen Erfahrungen teilen. Der Fokus lag dabei nicht auf Wahlkampf oder politischer Agenda, sondern auf einem persönlichen Austausch über seinen Werdegang.
Bastian Ernst, der 37 Jahre alt ist und die meiste Zeit seines Lebens in Delmenhorst gelebt hat, erinnerte sich daran, wie er als Schüler 2007/2008 die Berufsfachschule Informatik der BBS I besuchte, nachdem er von der Realschule Lilienstraße gewechselt war. In der Aula erzählte er den Schülern, wie wichtig es ist, Ziele zu haben und sich kontinuierlich zu verbessern. Dies sei besonders in der Schule wichtig, um die Weichen für die eigene Zukunft zu stellen.
Schritt für Schritt zum Erfolg
Nach seiner Schulzeit begann Ernst eine Laufbahn bei der Bundeswehr, bevor er zum Rüstungskonzern Rheinmetall wechselte. Seine Anstellung dort war gewiss kein Zufall; er schloss berufsbegleitend ein BWL-Studium an einer Berufsakademie ab. In seiner Laufbahn arbeitete er international in Ländern wie Kuwait, Jordanien und im Irak, was ihm tiefere Einblicke in interkulturelle Zusammenhänge verschaffte. Heute ist er als Abteilungsleiter für Geschäftsfeldentwicklung bei Dynamit Nobel Defense tätig.
Bastian Ernsts Engagement in der Kommunalpolitik begann 2011 mit seinem ersten Wahlkampf für den Stadtrat, wo er fortan die Sorgen der Bürger aktiv mitgestalten wollte. Er teilte den Schülern mit, dass man in der Kommunalpolitik viel bewegen könne, egal wie alt man sei oder welcher Partei man angehöre. Der Sport spielte eine wichtige Rolle in seiner politischen Arbeit, weshalb er Vorsitzender des Sportausschusses wurde.
Einblicke ins politische Leben
Ernst mischte sich in eine humorvolle Schilderung seiner Erlebnisse ein. Bei einem Wahlkampf 2021 zur Bürgermeisterwahl zeigte er den Schülern Bilder von seinen Begegnungen, etwa während er einen Hund streichelte. „Hundestreicheln sieht gut aus“, witzelte er und erklärte, wie wichtig es sei, sich den Bürgern als Mensch zu präsentieren, der ihre Sorgen teilt.
Eine weitere Anekdote betraf seine Wahlkampfreise durch landwirtschaftliche Betriebe, bei der er nicht nur mit Landwirten sprach, sondern auch viel über die Herausforderungen, die sie zu bewältigen haben, lernte. Seine witzige Art brachte die Schüler zum Schmunzeln, während er sie ermutigte, ihre Stimme bei Wahlen zu nutzen. „Stimmen sind wichtig. Jedes einzelne zählt“, erklärte er eindringlich.
In einer offenen Fragerunde zeigten sich die Schülerinnen und Schüler zunächst schüchtern, fragten dann jedoch auch nach Ernsts persönlichen Zielen und Meinungen. Auf die Frage nach seinem Traumberuf, verriet er, dass er ursprünglich Tischler werden wollte, aber beim Zocken von „Counter-Strike“ und bei LAN-Partys seine Leidenschaft für die IT entdeckte. „Ich wusste, das kann ich auch professionell machen“, erinnerte er sich an seine Schulzeit.
Ernst äußerte sich auch zur aktuellen Diskussion über die Beibehaltung von Haupt- und Realschulen in Delmenhorst. Seiner Meinung nach habe Delmenhorst eine besondere Rolle, da hier die Realschulen intensiver angenommen werden, während in der Umgebung viele Schulformen rückläufig sind. Diese Entscheidung sei richtig, da sie auf den Bedürfnissen der Eltern und Unternehmen basiere.
Sport und Humor als Bindeglied
Am Ende des geselligen Austausches wurde auch über Fußball diskutiert. „Real Madrid oder Barcelona?“, fragte ein aufmerksamer Schüler. Ernst nahm die Frage sportlich und erklärte lächelnd seine Vorliebe für Real Madrid – das seien die wichtigen Fragen, die auf dem Tisch liegen. Solche Humor und Menschlichkeit halfen, die Verbindung zwischen ehemaligen Schülern und der Schule aufrechtzuerhalten und zu stärken.
Bastian Ernsts Besuch an seiner alten Schule war nicht nur eine Rückkehr zu seinen Wurzeln, sondern auch eine bewegende Botschaft an die zukünftigen Generationen, wie wichtig es ist, seine Träume zu verfolgen und sich in der Gesellschaft einzubringen.
Die Bedeutung der Kommunalpolitik
Kommunalpolitik ist oft der erste Zugang für viele Menschen zur politischen Mitbestimmung. Hier werden Entscheidungen getroffen, die das tägliche Leben der Bürger maßgeblich beeinflussen, von der Schulpolitik über die Verkehrsinfrastruktur bis hin zur Stadtentwicklung. In Deutschland sind die Kommunen für eine Vielzahl von Aufgaben zuständig, die direkt vor der Haustür der Bürger stattfinden. Dies bietet die Möglichkeit, sich aktiv in die Gemeinschaft einzubringen und Probleme direkt zu lösen.
Bastian Ernst hebt die Relevanz der Kommunalpolitik hervor, indem er betont, dass engagierte Bürger in der Lage sind, bei den Entscheidungsprozessen mitzuwirken. Dies zeigt sich nicht nur in seinen eigenen Erfahrungen als Stadtrat, sondern auch in der Ermutigung der Schüler, sich aktiv zu beteiligen. Solche Stimmen sind entscheidend, um die Bedürfnisse und Anliegen der Bevölkerung in die politischen Diskussionen einzubringen.
Politische Bildungsangebote in Schulen
Die Einbindung von Politikern wie Bastian Ernst in Schulen ist ein wichtiger Bestandteil der politischen Bildung. In Deutschland gibt es zahlreiche Initiativen und Programme, die darauf abzielen, das politische Bewusstsein bei Schülern zu fördern. Diese Bildungsangebote sollen Schüler ermutigen, sich mit politischen Themen auseinanderzusetzen und ihr Wahlrecht aktiv auszuüben.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt verschiedene Projekte zur politischen Bildung, die oft in Zusammenarbeit mit Schulen und gemeinnützigen Organisationen durchgeführt werden. Ziel dabei ist es, den Schülern ein besseres Verständnis für ihre Rechte und Pflichten als Bürger zu vermitteln und sie darauf vorzubereiten, an Wahlen teilzunehmen. Die direkte Interaktion mit Politikern wie Ernst trägt dazu bei, das Interesse an politischen Prozessen zu wecken und zu fördern.
Wahlbeteiligung in Deutschland
Die Wahlbeteiligung ist ein Indikator für das Interesse der Bürger an politischen Prozessen. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes lag die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl 2021 bei 76,6%. Diese Zahl zeigt eine stabile, wenn auch leicht rückläufige Tendenz im Vergleich zu vorherigen Wahlen. Besonders auf kommunaler Ebene ist die Wahlbeteiligung häufig niedriger, was die Bedeutung von Aufklärung und Engagement in der lokalen Politik unterstreicht.
Ernst’s Betonung, dass jede Stimme zählt, reflektiert die Realität, dass auch geringe Unterschiede in der Stimmenanzahl entscheidend sein können. Die Landeswahlleiterin von Niedersachsen berichtete für die Kommunalwahl 2021 eine Wahlbeteiligung von 60,6%, was zeigt, dass nach wie vor die Herausforderung besteht, mehr Bürger zur Teilnahme an Wahlen zu motivieren. Initiativen und Programme in Schulen könnten hier einen entscheidenden Beitrag leisten.
– NAG