In der politischen Landschaft von Bern kündigt sich ein spannender Wahlkampf an, insbesondere durch die Initiative von Ursina Anderegg, einer Kandidatin des Grünen Bündnisses. Mit nur 82 Tagen bis zu den Stadtberner Wahlen hat sie ihren Wahlkampf ins Leben gerufen und setzt sich dafür ein, Bern zu einer solidarischen, feministisch orientierten und nachhaltigen Stadt zu entwickeln.
Die Kernbotschaft von Anderegg umfasst bemerkenswerte 27 Maßnahmen, die darauf abzielen, die Stadt umweltfreundlicher zu gestalten. Ein zentrales Anliegen ist die signifikante Reduzierung der CO2-Emissionen. Sie strebt an, dass die Stadt bis zum Jahr 2040 klimaneutral wird. Um dies zu erreichen, soll die Stadtverwaltung bis 2028 alle Eigentümer von Gebäuden kontaktieren und gemeinsam mit ihnen strategische Pläne für die Umstellung auf nachhaltigere Energien entwickeln.
Forderungen für eine lebendige Stadt
Ein weiterer wichtiger Punkt in ihrer Agenda ist die Notwendigkeit, die Innenstadt Berns vom motorisierten Verkehr zu befreien. Anstatt den Ausbau der Autobahnen voranzutreiben, schlägt Anderegg vor, bis 2030 ein zusätzliches autofreies Viertel zu schaffen. Dieses Konzept zielt darauf ab, die Lebensqualität der Stadtbewohner zu erhöhen und eine sichere, saubere Umgebung zu fördern. Menschen, die sich die Kosten für den öffentlichen Verkehr nicht leisten können, sollen besondere Unterstützung erhalten, um sicherzustellen, dass Mobilität für alle zugänglich ist.
Ein zentrales Ziel von Anderegg ist es auch, den Wohnraum in Bern bezahlbar zu halten. Sie fordert, dass bei neuen Bauprojekten mindestens 50 Prozent des Wohnraums als günstig eingestuft werden, und drängt auf eine Mietpreisüberwachung bei Sanierungen. Dies hilft, die Stadt für alle Bevölkerungsschichten offen zu halten und einer sozialen Ungleichheit entgegenzuwirken.
Darüber hinaus plant sie, sich für die Bereitstellung bezahlbarer Kita-Plätze einzusetzen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Ihre Philosophie betont die Bedeutung von sozialen Infrastrukturen, die nicht nur ökologischen, sondern auch sozialen Herausforderungen gerecht werden.
Die Stadtberner Wahlen sind für den 24. November terminiert. Anderegg tritt auf der Rot-Grün-Mitte-Liste (RGM) an, zusammen mit prominenten Mitgliedern wie Marieke Kruit und Matthias Aebischer von der SP sowie Alec von Graffenried von der GFL. Die politische Konstellation ist vielversprechend, doch muss beachtet werden, dass das Mitte-Rechts-Lager erstmals eine einheitliche Liste gebildet hat, was potenziell zu einem Verlust für das rot-grüne Lager führen könnte. Beobachter äußern Bedenken, dass sowohl der Stadtpräsident von Graffenried als auch Ursina Anderegg in einem solchen Szenario möglicherweise nicht gewählt werden könnten.
Lisa Mazzone, die nationale Präsidentin der Grünen, betonte während der Auftaktveranstaltung, wie wichtig es sei, dass ihre Partei die bestehenden Sitze anbietet und keine Rückschritte hinnehmen muss. Die nächsten Tage und Wochen werden entscheidend sein für die Vermittlung von Anders Geggs Vision für ein grüneres Bern, in dem Solidarität und Umweltbewusstsein im Mittelpunkt stehen und das soziale Gefüge der Stadt stärken.
- NAG