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Ministerpräsident Günther besucht Mobildeich und Hereon in Geesthacht

Ministerpräsident Daniel Günther besuchte am Mittwoch die Firma Mobildeich in Henstedt-Ulzburg, um sich über innovative Hochwasserschutzlösungen zu informieren, die bei Extremereignissen wie Hochwasser helfen können, und sichert damit die Vorbereitungen des Landes Schleswig-Holstein für zukünftige Katastrophensituationen.

Immer wieder sorgt das Wetter in Deutschland für Aufregung und Unruhe. Wenn Hochwasser droht, stellt sich die Frage nach den besten Schutzmaßnahmen. Ministerpräsident Daniel Günther hat jüngst bei einem Besuch der Firma Mobildeich GmbH in Henstedt-Ulzburg einen interessanten Einblick in moderne Hochwasserschutz-Technologien gewonnen. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung innovativer Lösungen spezialisiert, die im Ernstfall schnelle Hilfe leisten können.

Die Einsatzmöglichkeiten der Mobildeiche sind besonders vielversprechend. Diese innovativen, wassergefüllten Schlauchsysteme sind nicht nur für stehende Gewässer geeignet, sondern können auch in fließenden Gewässern zum Einsatz kommen. Sie zeichnen sich durch eine bedeutende Zeitersparnis gegenüber traditionellen Hochwasserschutzmaßnahmen, wie etwa Sandsäcken, aus – und das mit deutlich weniger Personal. Während seiner Tour durfte Ministerpräsident Günther selbst Hand anlegen und den Aufbau einer mobilen Deichanlage demonstrieren. Der aktuelle Einsatz dieser Technologien ist nicht nur praxisbewährt, sondern bewies auch bereits beim Elbe-Hochwasser 2013, wie effektiv sie sein können, indem sie potenzielle Schäden in Millionenhöhe verhinderten.

Nachhaltige Lösungen für Hochwasserschutz

In einer Zeit, in der Extremwetterereignisse häufiger auftreten, gewinnt der innovative Hochwasserschutz immer mehr an Bedeutung. Die technologiegestützte Lösung könnte im Ernstfall eine wertvolle Ergänzung zu den herkömmlichen Maßnahmen sein. Das Land Schleswig-Holstein plant die Anschaffung solcher Systeme, um im Notfall besser gerüstet zu sein. Dabei betonte Günther, dass mobile Deiche eine nachhaltige und innovative Option für den Hochwasserschutz darstellen.

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Nachdem er die Fortschritte in Henstedt-Ulzburg besichtigt hatte, führte ihn die Sommerreise des Ministerpräsidenten weiter zum Helmholtz-Zentrum Hereon in Geesthacht. Hier stellte Dr. Torsten Fischer, Leiter für Kommunikation und Medien, die bedeutende Rolle des Zentrums als größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Schleswig-Holstein vor, welches sich insbesondere der Material- und Küstenforschung widmet.

Besonders spannend ist das Engagement von Hereon in der Mission der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) mit dem Titel „Wege zu einem verbesserten Risikomanagement im Bereich mariner Extremereignisse und Naturgefahren“, auch bekannt als mareXtreme. Ziel dieser Mission ist es, die Vorhersagefähigkeit von Sturmfluten und anderen extremen Wetterereignissen erheblich zu verbessern. Wesentliche Komponenten sind die Entwicklung effizienter Beobachtungs- und Frühwarnsysteme, die frühzeitig auf drohende Gefahren hinweisen können.

Forschung zur Klimaanpassung

Die Diskussion um Klimawandel und seine Auswirkungen erfordert innovative Ansätze, insbesondere im Hinblick auf potenzielle Naturgefahren. Im Rahmen seines Besuchs hörte Ministerpräsident Günther zwei aufschlussreiche Vorträge von renommierten Wissenschaftlerinnen. Professorin Dr. Corinna Schrum sprach über die Herausforderungen durch Sturmfluten, während Professorin Dr. Daniela Jacob die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Naturkatastrophen beleuchtete.

Hierzu betreibt Hereon bereits einen öffentlich zugänglichen Sturmflutmonitor, der nicht nur aktuelle Pegelstandsstände dokumentiert, sondern auch wertvolle Daten über die Entwicklungen des Klimawandels an den Küsten bereitstellt. Solche Forschung trägt dazu bei, nicht nur Schäden während Hochwasserereignissen zu minimieren, sondern auch präventive Maßnahmen zu treffen, die Lebensqualität und Sicherheit in gefährdeten Regionen erhöhen.

Mit der Kombination aus praxisnahen Technologien und intensiver Forschung zeigt Schleswig-Holstein, wie wichtig es ist, gut auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein. Die modernen Hochwasserschutzlösungen und die fortschrittlichen Ansätze zur Frühwarnung könnten die Antwort auf die zunehmenden Herausforderungen durch Extremwetterereignisse darstellen.

Technologische Innovationen im Hochwasserschutz

Die Entwicklungen im Bereich des Hochwasserschutzes sind in den letzten Jahren erheblich vorangeschritten, und mobile Deichsysteme wie die von Mobildeich GmbH sind nur ein Teil dieser Innovationen. Bisherige Lösungen stützten sich oft auf statische Bauwerke, welche teuer und zeitaufwendig in der Errichtung sind. Mobile Systeme bieten den Vorteil, flexibler und kosteneffizienter eingesetzt werden zu können, insbesondere in Krisensituationen, in denen schnelle Reaktionen erforderlich sind.

Verschiedene Unternehmen und Forschungsinstitute arbeiten an weiteren Lösungen, um die Resilienz von Küstengebieten und Flussanliegern zu erhöhen. Zu den innovativen Ansätzen gehören unter anderem sensorbasierte Technologien, die frühzeitig vor Überschwemmungen warnen können, sowie intelligente Materialien, die sich an Umweltbedingungen anpassen. Solche Technologien können nicht nur helfen, Sachschäden zu minimieren, sondern auch die Evakuierungsprozesse effektiver gestalten.

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Förderprogramme

Die Bundesregierung sowie die Landesregierungen der Bundesländer haben erkannt, dass moderne Lösungen für den Hochwasserschutz notwendig sind, und fördern entsprechende Projekte. In Schleswig-Holstein wurde bereits das „Klimaanpassungsgesetz“ verabschiedet, das unter anderem die Entwicklung und Implementierung nachhaltiger Hochwasserschutzmaßnahmen fördert. Maßnahme zur Finanzierung diesen Technologien werden von verschiedenen institutionellen Programmen unterstützt, darunter der „Europäische Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE).

Diese gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen nicht nur Anreize für Unternehmen wie Mobildeich, innovative Technologien zu entwickeln, sondern verbessern auch die Möglichkeit für Kommunen, effektive Schutzmaßnahmen umzusetzen. Durch solche Förderprogramme erhalten viele Regionen die nötige Unterstützung, um sich besser auf zukünftige Extremereignisse vorzubereiten.

Statistiken zum Hochwasserrisiko in Deutschland

Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) hat die Anzahl der extremen Niederschlagsereignisse in Deutschland in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Studien zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit von Hochwasserereignissen aufgrund des Klimawandels bis 2050 um bis zu 40 % steigen könnte. Dies macht es umso dringlicher, in moderne Schutzmaßnahmen und Frühwarnsysteme zu investieren. Die Schäden, die durch Hochwasser verursacht werden, sind enorm: Im Jahr 2021 beliefen sich die versicherten Schäden durch Hochwasser und Starkregen auf über 7 Milliarden Euro in Deutschland.

Der Sturmflutmonitor des Helmholtz-Zentrums Hereon könnte eine wertvolle Ressource sein, um diese Risiken besser zu verstehen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Solche Daten sind entscheidend, um das öffentliche Bewusstsein für Hochwasserrisiken zu schärfen und die Bürger rechtzeitig zu informieren.

Internationale Erfahrungen und Best Practices

Auf internationaler Ebene gibt es viele Länder, die erfolgreich modulare Lösungen im Hochwasserschutz implementiert haben. Die Niederlande beispielsweise sind bekannt für ihre innovativen Ansätze im Umgang mit Hochwasser. Dort werden unter anderem mobile Schutzwände eingesetzt, die schnell und effektiv bei Bedarf aktiviert werden können. Diese praktischen Erfahrungen können eine wertvolle Quelle für Deutschland sein, um eigene Konzepte weiterzuentwickeln.

Zudem bieten Länder wie Japan und die Vereinigten Staaten beeindruckende Beispiele für den Einsatz von Technologie zur Risikoüberwachung und -management. Diese Länder haben in den letzten Jahren beträchtliche Fortschritte gemacht, wenn es darum geht, die Vorhersagefähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit auf Naturereignisse zu verbessern.

– NAG

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