Ressourcenschutz im Fokus der hessischen Landesregierung
Die Landesregierung in Hessen hat im Jahr 2023 Veränderungen im Papierverbrauch verzeichnet. Obwohl der Gesamtverbrauch gesenkt werden konnte, bleibt der Verbrauch nach wie vor auf einem hohen Niveau, was die hessische FDP-Fraktion alarmiert. Diese Situation wirft Fragen auf über den Fortschritt der Digitalisierung innerhalb der öffentlichen Verwaltung und die damit verbundenen ökologischen sowie ökonomischen Auswirkungen.
Herausforderungen für die Digitalisierung
Mit einem Gesamtbedarf von rund 298,4 Millionen Blatt Kopierpapier im Jahr 2023, was einem Rückgang im Vergleich zu 331,9 Millionen Blatt im Vorjahr entspricht, stellt sich die Frage, inwieweit die Digitalisierung tatsächlich Fortschritte macht. Besonders der digitalpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Oliver Stirböck, kritisiert diesen Zustand. Er bezeichnete den hohen Papierverbrauch als ein Zeichen für die schleppende Digitalisierung und fordert eine Beschleunigung der Prozesse in den Ministerien. „Wäre das Stapeln von Papier olympisch, wäre die hessische Landesregierung solide auf Medaillenkurs“, so Stirböck.
Finanzielle Aspekte des Papierverbrauchs
Ein zusätzlicher Aspekt sind die steigenden Kosten für die Beschaffung von Papier, die in diesem Jahr 2,031 Millionen Euro betrugen – ein Anstieg im Vergleich zu 1,659 Millionen Euro im Vorjahr. Diese finanzielle Belastung ist ein weiterer Grund für die dringende Notwendigkeit, die Digitalisierung voranzutreiben und die Abhängigkeit von Papier zu reduzieren, um sowohl Kosten einzusparen als auch ökologische Standards zu wahren.
Umweltbewusstsein der Landesregierung
In der öffentlichen Diskussion stellt sich auch die Frage nach dem Umweltbewusstsein der Landesregierung. Hessens Finanzminister Alexander Lorz (CDU) betont, dass die Regierung sich der Verantwortung für einen ressourcenschonenden Umgang mit Materialien bewusst sei. Der Fokus liege nicht nur auf der Reduzierung des Papierverbrauchs, sondern auch auf der Berücksichtigung bundesgesetzlicher Rahmenbedingungen, die nach wie vor der Verwendung von Papier in bestimmten Verwaltungsprozessen Vorschriften auferlegen.
Ausblick: Die Rolle der Digitalisierung
Die Regierung führt bereits Schritte zur Digitalisierung ein, wie beispielsweise ein neues Dokumentenmanagement-System und die Möglichkeit von papierlosen Steuererklärungen. Auch wird auf die elektronische Aktenführung und die Modernisierung der IT-Infrastruktur verwiesen. Dennoch bleibt der Plädoyer der FDP-Fraktion, dass ohne eine grundlegende Reform der Vorgaben und eine konsequentere Umsetzung der Digitalisierung der ökologische und ökonomische Druck auf die Ministerien erheblich bleibt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der aktuelle Papierverbrauch in den hessischen Ministerien nicht nur eine Herausforderung für den Umweltschutz darstellt, sondern auch einen Aufruf zur beschleunigten digitalen Transformation in der Verwaltung bedeutet. Die kommenden Monate werden zeigen müssen, inwieweit die Landesregierung ihren Worten Taten folgen lässt.
– NAG