In der österreichischen Filmbranche steht aktuell ein Nachdenken über die Vergabe von Fördermitteln im Fokus. Das Finanzministerium möchte die Gelder für die FISA+ Förderung genauer unter die Lupe nehmen. Ursprünglich waren 93 Mio. Euro für 2024 vorgesehen, jedoch wurden bereits im ersten Jahr viermal so viel ausgegeben. Dies hat dazu geführt, dass bestimmte Kosten genauer geprüft werden sollen. Die Produzentenverbände AAFP und Film Austria fordern zusätzliche Maßnahmen, um möglichen negativen Entwicklungen entgegenzuwirken.
Eine frühe Evaluierung steht auch für die Förderung von heimischen Kinofilmen (ÖFI+) an. Diese Schiene wurde bereits nach eineinhalb Jahren in die Evaluierung von FISA+ einbezogen. Es wird diskutiert, ob das Budget für selektive Filmförderung aufgestockt werden soll, um die Effektivität des Modells zu gewährleisten.
Der ÖFI-Direktor Roland Teichmann betont die Bedeutung einer sorgfältigen Überprüfung des Fördermodells. Angesichts der anstehenden Wahlen und möglichen Sparmaßnahmen wird erwartet, dass alle Ausgaben genau überprüft werden. Trotz möglicher Schwankungen im Filmstartprogramm zeigt er sich optimistisch über die Zukunft.
Die Politik nimmt ebenfalls Stellung zur künftigen Filmförderung. Während die ÖVP eine generelle Stärkung des Filmstandorts plant, liegen die Schwerpunkte der SPÖ auf einer verstärkten Förderung von Fernsehfonds und dem Ausbau des ORF. Die Grünen und Neos fordern einen fairen Beitrag von großen Streamern zur Finanzierung des kreativen Standorts Österreich.
Die Diskussion um die Filmförderung wird auch im Wahlkampf debattiert, wobei die FPÖ eine Evaluierung der Kulturausgaben vorschlägt. In einer Podiumsdiskussion in Wien war sie die einzige Partei, die nicht vertreten war. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Filmförderung in Österreich unter den neuen politischen Rahmenbedingungen entwickeln wird.