Nachdem lange Zeit in den Umfragen die FPÖ deutlich vorne lag, kam es in den Wochen vor der Nationalratswahl in Österreich zu einem knappen Rennen mit der konservativen ÖVP. Amtierender Bundeskanzler Karl Nehammer versuchte, die Wahl als Entscheidung zwischen ihm und dem FPÖ-Spitzenkandidaten Herbert Kickl darzustellen. Doch letztendlich entschied sich die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher für die Freiheitlichen.
Trotz einer höheren Wahlbeteiligung im Vergleich zu vor fünf Jahren konnten weder Nehammers Fokus noch das Hochwasserereignis viele Wähler mobilisieren. Themen wie Teuerung, Zuwanderung und Gesundheit/Pflege dominierten den Wahlkampf, während die Ursachen und Folgen des Hochwassers weniger im Fokus standen.
Ältere Wähler verhinderten ein stärkeres Abschneiden der Rechtspopulisten. Die ÖVP lag bei den über 60-Jährigen deutlich vor der FPÖ. Bei jüngeren Wählern erhielten die FPÖ und die Neos viel Zustimmung. Die unterschiedliche Verteilung der Stimmen zwischen den Geschlechtern war dieses Mal bei der FPÖ nicht so ausgeprägt wie früher.
Die Analyse des Wahlverhaltens zeigte, dass Arbeiter und Angestellte die FPÖ stark unterstützten, während die Grünen und Neos bei Personen mit höherer Bildung beliebter waren. Um diese Ergebnisse zu erzielen, führten Umfrageinstitute Befragungen durch, um zu bestimmen, welche Bevölkerungsgruppen welche Partei wählten. Die Daten wurden zwischen dem 23. und 28. September gesammelt und ausgewertet.
Quelle: Süddeutsche Zeitung.
