Die neue EU-Kommission dürfte laut aktuellen Nominierungen einen starken Männer-Überhang aufweisen, da nur Bulgarien der Bitte von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nachgekommen ist, jeweils eine Frau und einen Mann zu nominieren. Während Bulgarien Ex-Außenministerin Ekaterina Sachariewa und Ex-Umweltminister Julian Popow vorschlug, haben die meisten anderen Länder vorwiegend männliche Kandidaten benannt.
Insgesamt stehen bisher 19 Männer und 8 Frauen als Kommissionsmitglieder fest, wobei Belgien noch keine offiziellen Namen genannt hat. Österreich hat Finanzminister Magnus Brunner als EU-Kommissar nominiert. Die Mehrheit der EU-Staaten hat männliche Kandidaten vorgeschlagen, obwohl von der Leyen explizit um eine ausgeglichene Nominierung bat.
Die Nominierungen sehen wie folgt aus:
– Deutschland: Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
– Bulgarien: Ekaterina Sachariewa und Julian Popow
– Dänemark: Dan Jørgensen
– Estland: Kaja Kallas
– Finnland: Henna Virkkunen
– Frankreich: Thierry Breton
– Griechenland: Apostolos Tzitzikostas
– Irland: Michael McGrath
– Italien: Raffaele Fitto
– Kroatien: Dubravka Šuica
– Lettland: Valdis Dombrovskis
– Litauen: Andrius Kubilius
– Luxemburg: Christophe Hansen
– Malta: Glenn Micallef
– Niederlande: Wopke Hoekstra
– Österreich: Magnus Brunner
– Polen: Piotr Serafin
– Portugal: Maria Luís Albuquerque
– Rumänien: Victor Negrescu
– Schweden: Jessika Roswall
– Slowakei: Maroš Šefčovič
– Slowenien: Tomaž Vesel
– Spanien: Teresa Ribera
– Tschechien: Jozef Sikela
– Ungarn: Oliver Varhelyi
– Zypern: Kostas Kadis
Die Zusammensetzung der neuen EU-Kommission zeigt somit eine Überrepräsentation von männlichen Kandidaten, obwohl von der Leyen auf eine geschlechterparitätische Besetzung gedrängt hatte. Die endgültige Bestätigung der Kommissionsmitglieder erfolgt im Herbst durch das Europaparlament.