Wachsende Bürokratie und ihre Auswirkungen auf Familienunternehmen: Ein Hilferuf aus Hamburg
Eine neue Dimension der Bürokratie
Mit der zunehmenden Flut an Vorschriften fühlt sich die Hamburger Farb-Firma Maleco, geführt von Herbert und seinem Sohn Florian Leonhart, in die Enge gedrängt. Im Jahr 2023 wandten die beiden bereits unzählige Arbeitsstunden auf, um den bürokratischen Anforderungen gerecht zu werden. Florian erklärt: „Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir ernsthaft darüber nachdenken, einfach Strafen in Kauf zu nehmen, anstatt den Irrsinn weiter zu befolgen.“ Dies ist eine besorgniserregende Entwicklung für viele kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland.
Kosten der Bürokratie im Fokus
Die finanziellen Folgen der Bürokratie sind für Maleco, ein traditionsreiches Unternehmen mit 55 Mitarbeitern, erheblich. Allein im letzten Jahr beliefen sich die Ausgaben für Bürokratie auf über 100.000 Euro. Dies ist ein kleiner Teil des größeren Problems: Deutschlandweit werden die Kosten auf rund 67 Milliarden Euro geschätzt. Diese immense Summe verdeutlicht, wie viel Ressourcen kleinen Firmen durch übermäßige Regulierungen entzogen werden.
Besorgnis über zukünftige Vorschriften
Ein weiterer Grund zur Besorgnis ist das neue IT-Sicherheitsgesetz von Innenministerin Nancy Faeser, das in den Herbstmonaten in Kraft treten soll. Während Leonhart den Schutz vor Cyberangriffen als positiv erachtet, befürchtet er, dass zusätzliche Dokumentationspflichten zusätzliche Belastungen für schon überbeanspruchte Unternehmen darstellen. „Das bedeutet für uns mehr Aufwand und eventuell die Notwendigkeit, zusätzliches Personal einzustellen“, gibt er zu bedenken.
Eigenverantwortung und Haftung
Ein erheblicher Aspekt der Bürokratie ist die persönliche Haftung der Unternehmer. Leonhart beschreibt dies als „ganz heftige Nummer“: Bei Fehlern in der Einhaltung von Vorschriften könnte sein Privatvermögen gefährdet sein. Dies wirft ernsthafte Fragen zur Eigenverantwortung auf, die seiner Meinung nach durch die staatlichen Vorgaben untergraben wird. „Der Staat sollte mich nicht erziehen, wie ich mein Unternehmen zu führen habe“, äußert er seine Frustration.
Appell an die Regierung
Die Stimme der Familienunternehmerin Marie-Christine Ostermann bestätigt Leonharts Bedenken. Sie fordert die Bundesregierung auf, mehr Vertrauen in die Selbstregulierung der Unternehmen zu setzen und die unverhältnismäßigen Haftungsbedingungen zu überdenken. „Die Unternehmenslandschaft in Deutschland steht auf dem Spiel, wenn diese bürokratischen Hürden weiterhin bestehen bleiben“, warnt sie.
Fazit: Die Zukunft der kleinen Unternehmen
Der Leonhart-Junior resümiert: „Es kommt mir so vor, als ob kleine Unternehmen in Deutschland nicht mehr erwünscht sind.“ In Zeiten, in denen die Wirtschaft stabil bleiben muss, werfen die Erfahrungen von Maleco ein Licht auf die Herausforderungen, vor denen viele ähnliche Unternehmen stehen. Der Hilferuf der Leonharts sollte nicht ignoriert werden, um die Vitalität der Unternehmenslandschaft in Deutschland zu sichern.
– NAG