Reinhold Messner ist nicht nur als Bergsteigerlegende bekannt, sondern äußert sich auch regelmäßig zu politischen Themen. Anlässlich seines 80. Geburtstages gab er ein Interview, in dem er seine Gedanken zu verschiedenen aktuellen Herausforderungen teilt.
Messner sprach über den Alterungsprozess und reflektierte darüber, wie er physisch und geistig spürt, dass die Zeit voranschreitet. Trotzdem fühlt er sich jünger als er ist, schätzt jedoch die Vergänglichkeit des Lebens und akzeptiert den Tod als Teil des natürlichen Zyklus. Seine Ehefrau Diane spielt dabei eine wichtige Rolle, indem sie ihm hilft und unterstützt, wo er nicht mehr kann.
Der Fokus von Messners Leben hat sich verschoben. Es geht ihm nicht mehr darum, Reichtum anzuhäufen, sondern darum, seine Leidenschaften und Projekte zu verfolgen. Er plant, gemeinsam mit seiner Frau ein Institut zu gründen, um das Erbe des Alpinismus zu bewahren und jungen Menschen die Natur näherzubringen.
Der Bergsteiger betont die Bedeutung des Sinnstiftens in seinem Handeln und sieht seine Rolle als eine Möglichkeit, die Zukunft zu gestalten und Wissen weiterzugeben. Dabei stößt er jedoch auch auf Kritiker, die versuchen, von seinem Erfolg zu profitieren, was ihn zu einem kämpferischen Geist inspiriert.
Messner äußert sich besorgt über den Zustand der Welt, insbesondere Europas, und warnt vor einem Niedergang, den er in der westlichen Gesellschaft wahrnimmt. Migration und die Veränderungen in der politischen Landschaft beobachtet er mit Besorgnis und sieht die Gefahr potenzieller bürgerkriegsähnlicher Zustände.
In Bezug auf die politische Entwicklung in Deutschland und Österreich äußert sich Messner kritisch zur FPÖ und deren potenziellem Triumph bei den Wahlen. Er bezeichnet Kickl als den „gewünschten Kanzler der Österreicher“, obwohl er persönlich seine Fanatismus ablehnt und dessen politische Verwendung seines Alpinismus missbilligt.
Trotzdem reflektiert Messner am Ende des Interviews über die Vergänglichkeit des Lebens und darüber, dass unsere Erinnerung an andere Menschen letztendlich unsere Existenz im Bewusstsein anderer ausmacht. Für ihn liegt die Bedeutung darin, dass wir in den Herzen und Gedanken anderer weiterleben, auch nachdem wir physisch nicht mehr präsent sind.