Wien-Donaustadt

Frauen im Rettungsdienst: Herausforderungen und Chancen vor Ort

„Frauen sind im Wiener Rettungsdienst unterrepräsentiert, doch das Rote Kreuz kämpft mit spannenden Programmen und Kampagnen für mehr weibliche Rettungskräfte – auf zur Wende!“

Die Rolle der Frauen im Rettungsdienst steht in Österreich im Mittelpunkt einer wachsenden Debatte. Während der ehrenamtliche Bereich von einer überwältigenden Zahl weiblicher Helfer geprägt ist, spiegelt sich dieser Trend nicht in den hauptberuflichen Positionen wider. Die Bereichsleiterin für Gesundheit, Einsatz und Soziales vom Roten Kreuz, Petra Schmidt, hebt hervor, dass es eine signifikante Diskrepanz zwischen den Geschlechtern gibt, die dringend adressiert werden muss.

Die Diskrepanz zwischen Ehrenamt und Hauptberuf

Wie die Zahlen zeigen, engagieren sich in Wien in der ehrenamtlichen Tätigkeit 636 Personen für den Rettungsdienst, von denen 443 Frauen sind. Im Gegensatz dazu sind von den 109 hauptberuflichen Rettungskräften nur 17 Frauen, was einem erschreckenden Verhältnis von etwa 15 Prozent weiblichen Angestellten entspricht. Dies wirft die Frage auf, warum so viele Frauen im Ehrenamt präsent sind, aber in den hauptberuflichen Bereichen so stark unterrepräsentiert sind.

Herausforderungen und Wahrnehmung von Frauen im Rettungsdienst

Petra Schmidt führt mehrere Faktoren an, die diese Herausforderung erklären können. Ein zentraler Punkt ist die Verantwortung, die viele Frauen im privaten Bereich tragen. Care-Arbeit, wie die Pflege von Kindern oder Angehörigen, bindet viele Frauen, sodass sie kaum Zeit für eine Vollzeitstelle im Rettungsdienst finden. Zudem empfinden einige Frauen die körperliche Anstrengung dieses Berufs als Abschreckung. Schmidt betont jedoch, dass die Fähigkeiten und die Kraft, um im Rettungsdienst zu arbeiten, nicht Geschlechtsabhängig sind: „Es ist durchaus etwas, das Frauen genauso tun können,“ sagt sie und fordert dazu auf, Frauen zu ermutigen, entsprechende Ausbildungen zu absolvieren.

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Initiativen zur Steigerung des Frauenanteils

Das Rote Kreuz hat verschiedene Initiativen ins Leben gerufen, um den Anteil der Frauen im Rettungsdienst zu erhöhen. Schmidt erklärt, dass der Gesundheits- und Sozialbereich traditionell mehr weibliche Mitarbeiter hat und dies auch im Rettungsdienst angestrebt wird. Das Ziel ist es, die Vielfalt in den Teams zu fördern und Frauen in Führungspositionen einzusetzen. Dazu bietet das Rote Kreuz spezielle Führungskräfteausbildungen an, die Frauen auf administrative sowie leitende Aufgaben vorbereiten sollen.

Präventive Ansätze zur Ansprache junger Frauen

Ein Ansatz zur Erhöhung des Frauenanteils im Rettungsdienst ist die frühzeitige Ansprache junger Frauen. Projekte wie der Töchtertag, einem Aktionstag, an dem Schülerinnen die Möglichkeit bekommen, Berufe in der Rettungsorganisation kennenzulernen, sollen Interesse wecken. Diese Initiative wird durch Social-Media-Kampagnen ergänzt, die darauf abzielen, Sanitäterinnen zu motivieren, sich aktiv für eine Anstellung im rettungsdienlichen Bereich zu bewerben. Schmidt erklärt: „Wir möchten mehr Frauen in unsere Reihen aufnehmen, und dazu ist es wichtig, schon in jungen Jahren das Bewusstsein für den Beruf zu schaffen.”

Die Bedeutung für die Gemeinschaft

Die Unterrepräsentation von Frauen im Rettungsdienst könnte weitreichende Folgen für die Gemeinschaft haben. Eine diverse Belegschaft kann unterschiedliche Perspektiven und Herangehensweisen in kritischen Situationen bieten, was letztlich zu effektiveren Rettungsmaßnahmen führen kann. Durch die Integration mehrerer Geschlechter im Rettungsdienst wird nicht nur eine Gleichstellung gefördert, sondern auch die Lebensrealität der Helferinnen und Helfer, die ihr Leben riskieren, um andere zu schützen und zu unterstützen.

Es bleibt zu hoffen, dass die Anstrengungen, Frauen für die professionellen Tätigkeiten im Rettungsdienst zu begeistern, Früchte tragen werden. Die Entwicklung von gezielten Programmen und die Schaffung eines unterstützenden Umfeldes sind entscheidend, um Barrieren abzubauen und die Gender-Diversität in einem so wichtigen Bereich wie dem Rettungsdienst zu erhöhen.

Quelle/Referenz
wien.orf.at

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