Am Wochenende wurde Wien von einem massiven Gewitter heimgesucht, das zu Rekord-Niederschlägen führte und die Stadt in einigen Gebieten überflutete. Die Wiener Berufsfeuerwehr sowie andere Einsatzorganisationen waren gezwungen, rund 600 Einsätze zu bewältigen, die sich zwischen Samstagnachmittag und Sonntagfrüh häuften.
Auswirkungen der Unwetterlage
Die extreme Wetterlage hatte nicht nur auf die Feuerwehr massive Auswirkungen, sondern auch auf den gesamten Verkehr der Stadt. Aufgrund der starken Regenfälle mussten mehrere U-Bahn- und Zuglinien unterbrochen werden, was zu erheblichen Reiseverzögerungen führte. Insbesondere die Schnellbahnlinie S45 war betroffen, da die Gleise überflutet waren. Betroffene Reisende mussten sich auf lange Wartezeiten einstellen, da der Franz-Josefs-Bahnhof nicht mehr angefahren werden konnte.
Dringende Rettungsaktionen
Ein dramatisches Ereignis ereignete sich in Döbling, wo eine Frau von den Wassermassen unter einen geparkten Bus gedrückt wurde. Feuerwehrleute mussten eingreifen, um das Fahrzeug anzuheben und die verletzte Person zu retten. Sie wurde in kritischem Zustand in ein Krankenhaus gebracht. Nicht weit entfernt wurde ein weiterer Autofahrer aus einer überfluteten Unterführung befreit, was die Dringlichkeit und Gefährlichkeit der Situation verdeutlicht.
Unwetterrekorde
Laut dem ORF wurden in Döbling an einem einzigen Nachmittag 110 Liter Niederschlag pro Quadratmeter registriert, was den höchsten Wert für den Sommer in der 152-jährigen Messgeschichte an der Hohen Warte darstellt. Zum Vergleich: Der historische Rekord liegt bei 139 Litern und wurde im Mai 1885 gemessen. Solch extreme Wetterereignisse sind nicht nur lokal von Bedeutung, sondern können auch auf globale Klimaveränderungen hinweisen.
Unterstützungsmaßnahmen
Die Wiener Feuerwehr war unter enormem Druck und musste viele Notrufe gleichzeitig bearbeiten. Aufgrund der schieren Anzahl an Einsätzen wurde beschlossen, die Arbeiten blockweise durchzuführen. Die Mannschaft erhielt Unterstützung vom Katastrophenhilfsdienst sowie von zwei Freiwilligen Feuerwehren in der Stadt. Neben den Rettungsaktionen wurden auch Keller ausgepumpt und umgestürzte Bäume entfernt, um die Sicherheit der Anwohner schnellstmöglich wiederherzustellen.
Störungen am Flughafen
Die Unwetterbedingungen beeinträchtigten auch den Flugverkehr am Flughafen Wien-Schwechat, wo es zu stundenlangen Verspätungen kam. Die Abflug- und Ankunftstafel des Flughafens wies zahlreiche Verzögerungen auf, und mindestens ein Flug musste abgesagt werden. Aufgrund des schlechten Wetters waren 39 Flüge im Durchschnitt 70 Minuten verspätet, was die Reisenden zusätzlich belastete.
Social Media und öffentliche Reaktionen
Die sozialen Medien wurden von Bildern und Videos der Überflutungen überflutet. Besonders eindrucksvoll war ein gezeigter Wasserstrahl, der wie ein Geysir aus einem Kanaldeckel in Wien-Währing sprudelte. Solche Darstellungen verdeutlichen nicht nur das Ausmaß der Regenfälle, sondern könnten auch das Bewusstsein für die Herausforderungen schärfen, denen Städte im Kontext des Klimawandels gegenüberstehen.
Blick in die Zukunft
Obwohl die unmittelbaren Einsätze der Feuerwehr erfolgreich abgeschlossen wurden, bleibt die Frage, wie sich solche Wetterphänomene in Zukunft entwickeln werden. Die Unwetter in Wien zeigen exemplarisch, wie wichtig es ist, auf klimatische Veränderungen vorbereitet zu sein und effektive Notfallpläne zu entwickeln, um derartigen Katastrophen besser begegnen zu können. Experten warnen, dass extreme Wetterereignisse, wie sie in Wien erlebt wurden, durch den Klimawandel verstärkt werden könnten. Die Wiener Bevölkerung hat nun die Möglichkeit, sich auf zukünftige Ereignisse vorzubereiten und die Resilienz der Stadt zu erhöhen.