Um sicherzustellen, dass wohnungslose Familien einen stabilen Schulstart erleben können, beschließen die Johanniter, das „Haus Heiligenstadt“ bereits zu Beginn des Septembers zu öffnen. Normalerweise bleibt das Haus in der Gunoldstraße 16 in Döbling während der Sommermonate wegen Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten geschlossen und öffnet erst zusammen mit dem Winterpaket im November wieder seine Türen. Dieser vorgezogene Zeitpunkt soll vor allem Familien mit Kindern unterstützen.
Das „Haus Heiligenstadt“ steht als Schutzraum für Familien, Paare sowie Männer zur Verfügung, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind. Das Ziel dieser Maßnahmen ist klar: den betroffenen Kindern und ihren Eltern die nötige Sicherheit und Kontinuität zu bieten, besonders in der Übergangszeit zum Schuljahr.
Wichtige Unterstützung für die Kleinsten
Karin Zeiler-Fiedler, die Geschäftsführerin der Johanniter in Wien, beschreibt die Intention hinter diesem Engagement: „Mit diesem Schritt wollen wir Kindern von wohnungslosen Familien den Schulstart in einem sicheren und geschützten Umfeld erleichtern.“ Das „Haus Heiligenstadt“ bietet Platz für bis zu elf Familien, die hier unter einem Dach bleiben können, anstatt dass Elternteile in unterschiedliche Einrichtungen aufgeteilt werden. Dies ist besonders wichtig, um den familiären Zusammenhalt in einer schwierigen Zeit zu bewahren.
Die Unterstützung geht über die reine Unterkunft hinaus. Das Personal der Johanniter spielt eine entscheidende Rolle, indem es den Kindern hilft, sich auf die Schule vorzubereiten. Dazu gehören nicht nur die Unterstützung bei den Hausaufgaben, sondern auch die Bereitstellung notwendiger Schulmaterialien. Martin Einfalt, der Leiter des Hauses, betont, dass die Jugendlichen in der schulischen Umgebung vor besonderen Herausforderungen stehen. Die instabile Wohnsituation und die psychische Belastung durch ihre Lebensumstände wirken sich negativ auf ihre Konzentrations- und Lernfähigkeit aus.
Das Projekt wird zudem durch den Fonds Soziales Wien (FSW) gefördert, was die wichtige gesellschaftliche Rolle unterstreicht, die solche Einrichtungen im Umgang mit Wohnungslosigkeit spielen. Die Johanniter leisten somit einen maßgeblichen Beitrag zur Bekämpfung dieser Problematik und sichern ein besseres Umfeld für die nächstkommende Generation.
Diese Initiative zeigt nicht nur die dann im September erfolgte Öffnung des „Haus Heiligenstadt“, sondern auch die gesamtgesellschaftliche Verantwortung, welche Einrichtungen und Organisationen für die am stärksten benachteiligten Mitglieder unserer Gesellschaft tragen. Der Schulstart wird somit für viele Kinder zu einem hoffnungsvollen Schritt in eine stabilere Zukunft.