Tirol

Vom Zwerg zum Riesen: Berglandmilch auf dem Erfolgsweg in Österreich

Ein Blick hinter die Kulissen des größten Milchverarbeitungsunternehmens Österreichs

Das österreichische Milchverarbeitungsunternehmen Berglandmilch feiert sein 30-jähriges Jubiläum in der Molkerei Aschbach im Bezirk Amstetten. Obwohl es als das größte Milchverarbeitungsunternehmen des Landes gilt, bezeichnet Geschäftsführer Josef Braunshofer das Unternehmen im europäischen Vergleich als einen „Milchzwerg“.

Berglandmilch im Wandel der Zeit

Vor 30 Jahren warnten Experten vor der Unrentabilität und Kleinheit der österreichischen Molkereien im Vergleich zur globalen Konkurrenz. Doch Berglandmilch hat sich seit seinem Bestehen stark entwickelt. Nach dem Zusammenschluss von sechs Milchgenossenschaften kurz vor dem EU-Beitritt 1995 wurde das Unternehmen modernisiert und ausgebaut. Heute werden in der Molkerei Aschbach jährlich mehr als 500 Millionen Liter Milch hauptsächlich aus dem Mühl- und Mostviertel verarbeitet.

Die Genossenschaft betreibt weitere Standorte in Tirol, Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark. Insgesamt werden jährlich 1,3 Milliarden Liter Milch verarbeitet, was etwa 40 Prozent der österreichischen Milchproduktion entspricht. Berglandmilch, im Besitz der milchliefernden Bauern, beschäftigt 1.600 Mitarbeiter.

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Export von Käse und Convenience-Produkte im Fokus

Während der Absatz von Trinkmilch rückläufig ist, hat die Produktion von Käse zugenommen. Österreich gilt international als Käseland, und Berglandmilch exportiert Käse in 50 Länder, wobei Deutschland der wichtigste Absatzmarkt bleibt. Der Exportanteil beträgt 40 Prozent.

Josef Braunshofer berichtet, dass der Absatz von in Scheiben geschnittenem Käse in Österreich gestiegen ist, da die Kunden zunehmend Wert auf bequeme „Convenience-Produkte“ legen. Zusätzlich zu Käse werden auch Produkte wie fertig gemischter Eiskaffee und streichfähige Butter mit Rapsöl oder Olivenöl angeboten.

Das Jubiläum von Berglandmilch markiert einen Meilenstein in der österreichischen Milchwirtschaft und zeigt, wie ein kleiner „Milchzwerg“ zu einem bedeutenden Akteur in der Branche herangewachsen ist.

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