Die Faszination für Kunst und das Streben nach Verstehen und Erforschen der Welt sind zentrale Aspekte, die die menschliche Existenz prägen. Eine Ausstellung in Wien, die bis zum 13. Oktober geöffnet ist, lädt Besucher ein, sich auf eine emotionale Entdeckungsreise zu begeben. Die Ausstellung mit dem Titel „Wunderkammer“ im Künstlerhaus Wien, kuratiert von Günther Oberhollenzer, nutzt zeitgenössische Kunstwerke, um eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schaffen und den Sinn für Staunen neu zu beleben.
Eine Vision wird Wirklichkeit
Günther Oberhollenzer, der künstlerische Leiter des Künstlerhauses, hat sich davon inspirieren lassen, wie historische Wunderkammern einst die Neugier der Menschen weckten. Diese Sammlungen waren nicht nur Orte der Kunst, sondern auch Schauräume, die das Universum der menschlichen Erfahrung in einem kompakten Format präsentierten. Oberhollenzer vermittelt, dass die zeitgenössische Kunst häufig als zu intellektuell empfunden werden kann. Seine Intention ist es, das Staunen wieder ins Zentrum der Betrachterschaft zu rücken und durch die Vielfalt der ausgestellten Werke Emotionen zu wecken.
Künstlerische Vielfalt
Insgesamt 39 Künstler und Künstlerinnen sind Teil dieser außergewöhnlichen Ausstellung, die weit über die konventionellen Grenzen hinausgeht. So präsentiert Theres Cassini schwebende Skulpturen, die den Betrachter zum Staunen bringen. Die Werke von Karin Frank und Martin Krammer zeichnen sich durch bizarre Holzfigurinen aus, die die Vorstellungskraft anregen. Ein weiteres Highlight sind die Fotografien von Johannes Rass, der den Tieren, wie Schweinen und Kühen, ihre Individualität zurückgibt und sie somit als einzigartige Wesen darstellt.
Einblicke in das Staunen
Oberhollenzer erklärt, dass die Ausstellung auch neue, erfundene Naturwesen umfasst, geschaffen von Künstlern wie Ramona Schnekenburger und Maria Temnitschka. Diese kreativen Projekte brechen mit der Realität und entführen die Besucher in fantastischen Welten. Ein weiteres facettreiches Element stellt Mario Wesecky dar, dessen persönliches Kunst- und Kuriositätenkabinett die Vielfalt und den Reichtum menschlicher Schaffenskraft zelebriert.
Das Konzept der Wunderkammer
Die Idee hinter „Wunderkammer“ ist es, die Betrachter nicht nur visuell, sondern auch emotional zu berühren. Oberhollenzer beschreibt, dass Wunderkammern seit jeher Platz für Überfluss und Vielfalt bieten. Diese faszinierenden Sammlungen waren oft so groß, dass sie an die Grenzen des Fassbaren gingen, was ebenso den Charakter der aktuellen Ausstellung unterstreicht. Die Fülle an unterschiedlichen Kunstwerken, die sowohl erfreuen als auch herausfordern, verstärkt das Gefühl des Staunens.
Eine Einladung zur Entdeckung
Der Besucher wird dazu aufgefordert, seine eigenen Erfahrungen und Emotionen in die Betrachtung der Exponate einzubringen. Es ist kein einfacher Weg, denn die Ausstellung spielt mit Grenzen, sowohl in der Wahrnehmung als auch im emotionalen Empfinden. Wer sich auf diese Reise begibt, wird mit unvergesslichen Eindrücken aus der Welt der zeitgenössischen Kunst belohnt.
Ein Erlebnis für alle Sinne
Abschließend lässt sich sagen, dass die „Wunderkammer“ weit mehr ist als eine Sammlung zeitgenössischer Kunst. Sie ist ein Raum der Entdeckung, des Staunens und der Emotion. Diese multimediale Erfahrung regt den Geist an und öffnet das Herz für die Schönheit und Skurrilität des Daseins. Es ist eine Einladung, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen und die Wunder der Welt in all ihren Facetten zu erkunden. Wer die Ausstellung besucht, wird mit einem Gefühl der Neugier und der Ehrfurcht entlassen, das in der künstlerischen Atmosphäre des Künstlerhauses Wien erblüht.