Innsbruck

Starker Zuwachs: Mehr Frauen und Ältere in Ein-Personen-Unternehmen

Der neue WKÖ-Bericht enthüllt: In Österreichs Ein-Personen-Unternehmen steigen der Frauenanteil und die Anzahl älterer Gründer! Zeit für weniger Bürokratie und mehr digitale Weiterbildung!

Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hat in ihrem aktuellen Bericht zur Lage der Ein-Personen-Unternehmen (EPU) aufgezeigt, dass diese Unternehmensform eine immer bedeutendere Rolle in der österreichischen Wirtschaft spielt. Der Bericht basiert auf einer umfangreichen Onlinebefragung von nahezu 2.000 EPU im März 2024 und offenbart interessante Trends zur Geschlechterverteilung und Altersstruktur in dieser Kategorie von Unternehmen.

Alter und Geschlecht der EPU

Eine der zentralen Erkenntnisse der WKÖ ist die steigende Anzahl älterer Unternehmerinnen und Unternehmer in den EPU. Die Gruppe der 55- bis 64-Jährigen ist in den letzten zehn Jahren von 15 auf 25 Prozent gestiegen. Ebenso zeigt der Bericht, dass der Anteil der über 65-Jährigen ebenfalls zunimmt. Dies könnte darauf hindeuten, dass viele erfahrene Fachkräfte den Schritt in die Selbstständigkeit wagen oder länger im Berufsleben bleiben. Was den Frauenanteil betrifft, so liegt er laut WKÖ bei über 45 Prozent, was einen positiven Trend in der EPU-Landschaft darstellt. Mariana Kühnel, stellvertretende Generalsekretärin der WKÖ, nennt EPU „unverzichtbar für die österreichische Wirtschaft“, was die Bedeutung dieser Unternehmensform unterstreicht.

Wirtschaftliche Herausforderungen und Unterstützung

Der Bericht hebt auch die wirtschaftlichen Herausforderungen hervor, mit denen EPU konfrontiert sind. Rund 77 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer haben von Kostensteigerungen berichtet, was dringend notwendige Anpassungen an den Preisstrukturen erschwert. Nichtsdestotrotz zeigt die Umfrage, dass die Umsatzsituation im Jahr 2023 nominal verbessert wurde, aber inflationsbereinigt weniger rosig aussieht. die WKÖ fordert daher insgesamt einen Bürokratieabbau und steuerliche Entlastungen, um die wirtschaftliche Stabilität der EPU zu fördern.

Kurze Werbeeinblendung

Digitale Weiterbildung und Künstliche Intelligenz

Ein weiterer Punkt des Berichts ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in EPU. Derzeit haben 70 Prozent der befragten Unternehmer kein Interesse daran, KI in ihre Geschäftstätigkeiten einzubinden, während nur 10 Prozent diese Technologie bereits nutzen. Viele EPU erkennen jedoch sowohl Chancen als auch Risiken und benötigen mehr Informationen und Schulungen zu diesem Thema. Die WKÖ bietet in diesem Kontext Webinare und den „Trendguide KI“ an, um die EPU auf dem neuesten Stand zu halten und ihre digitale Bereitschaft zu stärken.

Künftige Entwicklungen in der EPU-Landschaft

Besonders interessant ist das steigende Bildungsniveau der EPU, da immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer eine akademische Ausbildung vorweisen können. Das Durchschnittsgründungsalter ist auf 37 Jahre gestiegen, was darauf hinweist, dass viele EPU von erfahrenen Fachkräften ins Leben gerufen werden. Hauptgründe für die Gründung eines EPU sind Unabhängigkeit und das Streben nach Selbstverwirklichung.

Forderungen der EPU an die Politik

In einer Umfrage wurden verschiedene Maßnahmen, die für die EPU von Bedeutung sind, ermittelt. Über drei Viertel der EPU plädieren für steuerliche Maßnahmen, insbesondere für die Anhebung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter sowie die Verbesserung der sozialen Absicherung. Sie wünschen sich auch eine weniger komplexe Verwaltung, um den bürokratischen Aufwand zu reduzieren, da Unternehmer wöchentlich einen halben Tag für diese Aufgaben aufwenden müssen.

Der Wert von EPU für die Gesellschaft

Die steigende Zahl an EPU, die eine breitere Altersstruktur und einen höheren Frauenanteil aufweisen, könnte als Indiz für eine sich verändernde Wirtschaft angesehen werden. EPU sind nicht nur innovativ, sondern tragen auch zu einer dynamischeren, flexibleren Wirtschaft bei. Diese Unternehmensform fördert nicht nur die Vielfalt, sondern ermöglicht es vielen, ihre beruflichen Träume zu verwirklichen und so aktiv zur Gesellschaft beizutragen.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"