Die politische Landschaft in Tirol hat eine bedeutende Wendung genommen, nachdem Georg Dornauer (SPÖ) seinen Rücktritt als Landesparteichef und Landeshauptmannstellvertreter bekannt gegeben hat. An einem Mittwochabend hat der Landesparteivorstand der Tiroler SPÖ, in einer Sitzung von mehr als zwei Stunden im Parteihauptquartier in Innsbruck, entscheidende Personalentscheidungen getroffen.
Neu in der Führungsspitze der Tiroler Sozialdemokraten wird Philip Wohlgemuth sein, der Geschäftsführer des ÖGB. Er wurde einstimmig zum geschäftsführenden Vorsitzenden gewählt und wird sein Amt formal am 19. Dezember antreten. Die Erwartung ist hoch, dass er auch zum ersten Landeshauptmannstellvertreter ernannt wird, was seiner Nominierung im Landesparteirat zugrunde liegt, die mit einer 100-prozentigen Zustimmung erfolgte.
Ein Neuanfang für die Tiroler SPÖ
Wohlgemuth äußerte sich erfreut über die Rückendeckung, die er im Vorstand erhalten hat, und hob hervor, dass die Stimmung während der Sitzung optimistisch war. Jedoch sei die Zufriedenheit mit den zuletzt eingetretenen Ereignissen nicht hoch. Er betonte, dass man aus den vergangenen Schwierigkeiten lernen müsse und „stärker” sowie geeint in die Zukunft blicken wolle. Ein wesentliches Ziel wird sein, die Tiroler Bevölkerung und die Parteimitglieder um ihr Verständnis und ihre Verzeihung zu bitten.
Dornauer selbst war nicht bei der Sitzung anwesend, da er sich entschuldigt hatte. Dennoch informierte Wohlgemuth darüber, dass Dornauer vorerst im Landtag bleiben werde, um sein Grundmandat temporär wahrzunehmen, während er sich auf seine berufliche Neuorientierung vorbereitet. Der Landtagsklub der SPÖ hatte zuvor entschieden, dass Dornauer nicht in das Landesparlament wechseln soll, da er am 18. Dezember zurücktreten möchte.
In den Reihen der SPÖ gab es bereits Stimmen, die eine positive Wende mit dem Neuanfang unter Wohlgemuth begrüßen. Verkehrslandesrat René Zumtobel erklärte seine vollste Unterstützung für den neuen Vorsitzenden. Er bezeichnete die letzte Zeit als „sehr schwer” und vermittelte den Eindruck, dass der Rücktritt von Dornauer nicht bedauert wird.
Die bevorstehenden Veränderungen in der Tiroler SPÖ sind nicht nur für die Mitglieder von Bedeutung, sondern könnten auch Einfluss auf die politische Dynamik im Land haben. Ein Landesparteitag, dessen Termin im nächsten Frühjahr geplant ist, wird darüber entscheiden, ob Wohlgemuth offiziell zum neuen Chef der Tiroler SPÖ gewählt wird. Der kommende Parteitag wird kein außerordentlicher Parteitag sein, da Wohlgemuth Effizienz- und Kostengründen den Vorzug gibt.
Selma Yildirim, Nationalratsabgeordnete, äußerte sich ebenfalls zu Dornauers Verbleib im Landtag und bezeichnete dies als „Überraschung”, bleibt jedoch optimistisch, dass die Situation nur vorübergehend sei. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Tiroler SPÖ einen frischen Start unter Wohlgemuth anstrebt, was grundsätzlich an die Hoffnung gebunden ist, verloren gegangene Unterstützung zurückzugewinnen.
Für weitere Informationen und eine detaillierte Berichterstattung über die politischen Entwicklungen in Tirol, siehe den Bericht auf exxpress.at.