Am heutigen Tag der Jugend stehen die Stimmen von Kindern und Jugendlichen im Fokus der Diskussion. Das SOS-Kinderdorf stellt klare Forderungen an die Politik: Mehr Mitbestimmung und Einflussnahme für die junge Generation. Die Anliegen dieser Altersgruppe, die oft im politischen Diskurs übergangen wird, sind von entscheidender Bedeutung, insbesondere in Zeiten multipler gesellschaftlicher Herausforderungen.
Die Stimme der jungen Generation
Christian Moser, der Geschäftsführer des SOS-Kinderdorfes, beschreibt die aktuelle politische Landschaft als überwiegend auf Erwachsene fokussiert. Die Sorgen und Bedürfnisse der Jugend bleiben dabei häufig unerhört. Der Einfluss von Themen wie Inflation und Klimawandel belastet nicht nur die Erwachsenenwelt, sondern hat auch weitreichende Folgen für junge Menschen. So fühlen sich laut den Ergebnissen des SORA-Demokratiemonitors nur 35 % der Jugendlichen gut im Parlament vertreten. Diese Zahlen sind alarmierend, denn sie könnten signalisieren, dass das Engagement junger Menschen in der Demokratie abnimmt.
Ein Recht auf Mitbestimmung
Moser betont die Notwendigkeit, Kindern und Jugendlichen eine echte Stimme zu geben. Diese Sichtweise ist nicht nur wichtig, sondern auch ein Recht, das jeder Mensch, unabhängig vom Alter, besitzen sollte. Besonders bei Themen, die ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden betreffen, ist es essentiell, dass junge Menschen aktiv in den politischen Entscheidungsprozess einbezogen werden. „Ihre Meinung muss gehört werden“, so Moser, und dass eine solche Einbeziehung vielschichtige Perspektiven in die Politik bringt, die für zukünftige Entscheidungen unabdingbar sind.
Die Zukunft beginnt jetzt
Mit den bevorstehenden Nationalratswahlen sieht Moser eine Chance auf Veränderung. Ein Gespräch auf Augenhöhe mit den direkt Betroffenen – den Kindern und Jugendlichen – könnte dazu beitragen, dass deren Bedürfnisse und Perspektiven in der politischen Agenda berücksichtigt werden. Gerade im Sektor der Kinder- und Jugendgesundheit ist dies von besonderer Bedeutung. Es müssen Bedingungen geschaffen werden, die ein gesundes Aufwachsen fördern, etwa durch gesundheitsbewusste Maßnahmen in Schulen und öffentlichen Räumen.
Politisches Engagement ankurbeln
Viele junge Menschen haben aufgrund ihrer sozialen oder finanziellen Lage das Gefühl, dass ihre Stimme in der politischen Diskussion nicht zählt. Moser weist darauf hin, dass nur wer sich sicher fühlt und die Möglichkeit hat, an Entscheidungen teilzuhaben, aktiv werden kann. Wenn junge Menschen die Gewissheit haben, dass ihre Anliegen ernst genommen werden, können sie sich leichter auf politische Prozesse einlassen und sich für ihre Interessen starkmachen.
Petition für mehr Mitbestimmung
Das SOS-Kinderdorf hat die Petition „Mitgestalten statt Klappe halten!“ ins Leben gerufen. Diese Initiative verfolgt das Ziel, die politischen Entscheidungsträger dazu zu bewegen, das gesunde Aufwachsen und die Mitbestimmung junger Menschen als zentrale Themen zu betrachten. Jeder, der sich mit dieser Forderung identifizieren kann, ist eingeladen, sich daran zu beteiligen und durch eine Unterschrift Unterstützung für diese wichtige Sache zu zeigen.
Ein Aufruf zur Beteiligung
Die Forderungen nach mehr Mitbestimmung und aktiver Teilnahme am politischen Prozess sind nicht nur wünschenswert, sondern notwendig, um die Demokratie von morgen zu stärken. Indem Kindern und Jugendlichen eine Plattform geboten wird, um ihre Ideen und Anliegen einzubringen, investieren wir in eine Zukunft, in der ihre Stimmen nicht länger ignoriert werden. Es gilt, die Hürden für deren Teilnahme abzubauen und die Jugend aktiv in die Gestaltung ihrer Lebenswelt einzubeziehen.