In den nächsten Tagen wird der „Sonntag der Völker“ in Innsbruck gefeiert, ein bedeutendes Ereignis, das in diesem Jahr mit dem 110. „Welttag des Migranten und Flüchtlings“ zusammenfällt. Bischof Hermann Glettler hebt die Dringlichkeit dieser Gedenktage hervor, die dazu aufrufen, weltweit für menschenwürdige Lebensbedingungen einzutreten. Glettler, der sich seit langem für die Belange von Migranten engagiert, betont, dass Migration ein ernster Schritt ist, der nicht leichtfertig beschlossen wird. „Niemand verlässt seine Heimat aus Jux und Tollerei und begibt sich auf eine lebensgefährliche Reise ins Ungewisse“, erklärt er und zeigt Verständnis für die Herausforderungen, die Migranten bei ihrer Ankunft in neuen Ländern begegnen.
Darüber hinaus spricht Glettler die wachsende Skepsis in der Gesellschaft an, die mit einer harten Rhetorik gegenüber Flüchtlingen und Migranten einhergeht. Er warnt davor, dass politische Scharfmacherei nicht die Menschlichkeit ersetzen darf. Der Bischof appelliert an alle, die Verantwortung für eine inklusive Gesellschaft zu übernehmen, in der Neubürger und Einheimische gemeinsam leben und arbeiten können. „Integration ist keine Einbahnstraße und natürlich auch kein Selbstverständnis. Es erfordert Aufmerksamkeit und Engagement von allen Seiten“, so Glettler weiter.
Initiativen zur Unterstützung von Migranten
Am „Sonntag der Völker“ sind besondere Gottesdienste in vielen Bischofskirchen in Österreich geplant. Der zentrale Gottesdienst im Innsbrucker Dom wird um 11:30 Uhr beginnen und von mehr als zehn muttersprachlichen katholischen Gemeinden gestaltet werden. Die Feier verspricht ein buntes Programm mit Liedern, Gebeten und Tänzen, die die verschiedenen Kulturen der teilnehmenden Gemeinden repräsentieren. Dieses kulturelle Miteinander ist ein lebendiges Zeichen für die Integration und das Zusammenleben unterschiedlicher Ethnien.
In der heutigen Welt ist das Thema Migration wichtiger denn je. Laut Glettler gibt es allein weltweit über 47 Millionen vertriebene Kinder, und die Zahl der Vertriebenen steigt stetig. Der „Sonntag der Völker“ bietet eine Plattform, um das Bewusstsein für die wertvolle Rolle von Integrationsmaßnahmen zu schärfen und die positiven Aspekte einer multikulturellen Gesellschaft hervorzuheben. “Die Kirche trägt wesentlich dazu bei, dass Menschen verschiedener Kulturen zusammenfinden, was die beste Voraussetzung für ein respektvolles Miteinander ist“, schließt Glettler.
Insgesamt bietet der „Sonntag der Völker“ nicht nur eine Gelegenheit zur Feier, sondern auch einen Anlass zur Reflexion über die Herausforderungen und Chancen, die Migration mit sich bringt. Die kirchliche Gemeinschaft ist aufgerufen, aktiv für eine inklusive Gesellschaft zu arbeiten, die Vielfalt nicht nur akzeptiert, sondern wertschätzt. Die Veranstaltung findet auch im Kontext des Welttags der Migranten und Flüchtlinge statt, was die globale Dimension des Themas unterstreicht.
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