Innsbruck

Märtyrer Franz Reinisch: Erinnerung und Ehrung im Brixner Dom

In Brixen wurde am 6. August 2024 das Titularfest der Priestervereinigung „Foedus Sacerdotale“ gefeiert, um den Märtyrer Pater Franz Reinisch und seine mutige Ablehnung des NS-Regimes zu ehren!

Am 6. August 2024 feierte die Priestervereinigung „Foedus Sacerdotale“ in Brixen ihr Titularfest. Dieser besondere Anlass wurde genutzt, um an Pater Franz Reinisch zu erinnern, der aufgrund seines mutigen Widerstands gegen den Nationalsozialismus im Jahr 1942 hingerichtet wurde. Die Zeremonie vereinte 112 Priester aus den Diözesen Bozen-Brixen und Innsbruck, die sich mit einem bedeutenden historischen Erbe beschäftigen.

Eine Gemeinschaft aus Geschichte und Gedenken

Die Priestervereinigung „Foedus Sacerdotale“ hat ihren Ursprung vor nahezu 500 Jahren, im Jahr 1533. Ihr Ziel ist es, die Solidarität unter den Priestern zu fördern und den verstorbenen sowie lebenden Mitgliedern in Gebeten zu gedenken. Der jährlich stattfindende Gottesdienst am Fest der Verklärung Christi hebt die Bedeutung der Gemeinschaft hervor, die sich um den Salvator-Altar, der Teil des Brixner Doms ist, versammelt. In diesem Jahr fiel das Fest mit einem weiteren bedeutenden Datum zusammen: Vor genau 60 Jahren wurde durch Papst Paul VI. die Diözese Bozen-Brixen offiziell gegründet.

Pater Franz Reinisch und sein Vermächtnis

Franz Reinisch, ein Schicksalsgenosse von Josef Mayr-Nusser, wurde am 1. Februar 1903 in Feldkirch geboren und wuchs in einer tiefgläubigen Familie in Tirol auf. Nach seinem Studium entschloss er sich, Priester zu werden und wurde 1928 in Innsbruck zum Priester geweiht. Trotz seiner Mitgliedschaft bei den Pallottinern stellte er sich offen gegen das nationalsozialistische Regime. Sein Verweigerung des Eides auf Adolf Hitler führte 1942 zu seiner Verhaftung und schließlich zu seiner Hinrichtung durch Enthauptung in Brandenburg. Seine letzten Worte bekräftigten seinen Glauben und seine Überzeugungen, was ihn posthum zum Märtyrer des Gewissens erhebt.

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Ein künstlerisches Zeichen des Gedenkens

Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Leben von Pater Reinisch wird durch eine beeindruckende Skulptur des Gadertaler Künstlers Lois Anvidalfarei gewürdigt. Diese überdimensionale Bronzeskulptur, die bis Mitte September im Brixner Dom ausgestellt wird, zeigt den Kopf des Märtyrers und symbolisiert sein Opfern für seine Prinzipien. Solche Kunstwerke sind nicht nur Ausdruck des Gedenkens, sondern auch eine Aufforderung, an die vielen anderen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu erinnern, die für ihre Überzeugungen kämpften und litten.

Die Bedeutung des Titularfestes

Das Titularfest stellt nicht nur eine religiöse Feier dar, sondern ist auch ein bedeutendes gesellschaftliches Ereignis. Bischof Ivo Muser betonte in seiner Ansprache zu Beginn des Festgottesdienstes die Wichtigkeit der Erinnerung an Persönlichkeiten wie Pater Reinisch. Dekan Jakob Patsch hob hervor, wie entscheidend es sei, diese bewegenden Geschichten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es gilt, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und die Werte von Freiheit und Gewissen zu bewahren.

Das Andenken an Pater Reinisch im öffentlichen Raum

Die Stadt Hall in Tirol hat den Franz-Reinisch-Platz geschaffen, um langfristig an das Leben sowie die Werte des Märtyrers zu erinnern. Seit dem 1. Januar 2023 trägt dieser Platz seinen Namen und wird somit zu einem Ort des Gedächtnisses, an dem Besucher innehalten und über den Mut und die Überzeugungen von Pater Reinisch nachdenken können. Seine Geschichte und das öffentliche Gedenken daran ermutigen, auch in schwierigen Zeiten für das einzustehen, was man für richtig hält.

Ein bleibendes Vermächtnis

Pater Franz Reinisch bleibt ein Symbol für couragierten Widerstand gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Seine Geschichte mahnt uns, die Stimmen derer, die für ihre Überzeugungen kämpfen, niemals zu vergessen. Es ist von zentraler Bedeutung, dass auch zukünftige Generationen von seinem Leben und seinem unerschütterlichen Glauben erfahren, um die Werte der Freiheit und des Gewissens lebendig zu halten.

Quelle/Referenz
buongiornosuedtirol.it

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