Die Kletterin Jessica Pilz blickt mit gemischten Gefühlen auf ihren ersten Wettkampf bei den Olympischen Spielen in Paris. Nach dem knappen Verpassen einer Medaille bei den vergangenen Spielen in Tokio hat sich die 27-Jährige zwar für das neue Olympiajahr qualifiziert, sieht sich jedoch nicht als Favoritin auf den Titel. Ihre Leistungen in den Disziplinen Bouldern und Vorstieg sind entscheidend, während der Speed-Wettbewerb separat gewichtet wird.
Vorfreude auf die Herausforderungen in Paris
Im Vorfeld ihres Wettkampfes äußerte Pilz, dass sie nicht zu den potenziellen Medaillengewinnern zähle. „Ich bin mental gut gerüstet. Ich gehe mit der Einstellung rein, dass es mir nicht ganz so wichtig ist und sehe es als Wettkampf wie jeden anderen,“ erklärte sie. Indes wird es am Dienstag mit dem Halbfinale im Bouldern ernst. Diese Wettkämpfe finden unter dem aufmerksamen Blick von 6.000 Zuschauern in Le Bourget statt, und die Athletin ist sich der besonderen Atmosphäre bewusst. „Die Emotionen bei Olympia sind viel intensiver,“ fügte Pilz hinzu.
Verbesserte Vorbereitung als in der Vergangenheit
Jessica Pilz zeigt sich optimistisch, was ihre Vorbereitung betrifft. Im Vergleich zu den Vorbereitungen für die Spiele in Tokio ist sie verletzungsfrei und fühlt sich in guter körperlicher Verfassung. „Ich hoffe, dass ich jetzt in einer besseren Form bin,“ so die Sportlerin, die beim Heim-Weltcup in Innsbruck den vierten Platz belegte, was ihr einen großen Motivationsschub gab.
Herausforderungen der Kombinationsdisziplin
Ein zentrales Thema in Pilz‘ Aussagen ist die Formatänderung der Olympischen Wettbewerbe. Die Kombination von Bouldern und Vorstieg stellt für die Athletin eine Herausforderung dar, da es schwierig sei, ein faires Ranking zu finden. Trotz dieser Bedenken glaubt sie, dass dieses Format ihr entgegenkommt. „Ich hoffe, dass der nächste Schritt drei Einzeldisziplinen sind,“ erklärte sie. Die Zusammensetzung der Disziplinen beeinflusst, wie sich die Athleten unter Druck verhalten. In Tokio war sie damit konfrontiert, dass ihr nur zwei Griffe zur Medaille gefehlt hatten, und hat daraufhin mit verletzungsbedingten Rückschlägen zu kämpfen gehabt.
Schutz vor dem Stress des Wettkampfs
Um den Druck, der durch die Spiele und die Zuschauer entsteht, zu bewältigen, hat sie Strategien entwickelt, um sich zurückzuziehen. „Ich lese, schaue viel am Handy oder Instagram,“ verrät sie. Es ist für sie wichtig, Momente der Ruhe zu finden, um sich vor der Aufregung der Wettkampftage zu schützen. „Man muss in Paris echt darauf achten, seinen Rückzugsort zu haben,“ betont sie. Dieses bewusste Abschalten sei essenziell, um sich nicht vom Trubel überrollen zu lassen.
Die Erwartungen in der Klettercommunity
In der Welt des Wettkampfkletterns wird Pilz nicht nur von den Medien, sondern auch von ihren Anhängern beobachtet. Viele erwarten eine starke Leistung von der Niederösterreicherin, die vor allem von der dreifachen Weltmeisterin Janja Garnbret als starke Konkurrenz spricht. Als Titelverteidigerin gilt Garnbret als die Topfavoritin, und Pilz hat großen Respekt vor ihrer Leistungsgeschichte.
Erfahrungen und Analysen für die Zukunft
In der Vorbereitung hat Pilz auch eine Videoanalyse ihrer Schwächen im Bouldern durchgeführt, um sich besser darauf vorbereiten zu können. „Das habe ich davor eigentlich nie gemacht,“ sagt sie und betont, dass es wertvoll war zu beobachten, wie andere Athleten mit Drucksituationen umgehen. Diese Erfahrung könnte ihr helfen, sich sowohl mental als auch sportlich weiterzuentwickeln.
Wie sich Jessica Pilz in Paris schlagen wird, bleibt abzuwarten. Ihr besonnener Umgang mit Druck und ihre gezielte Vorbereitung könnten sich als entscheidende Faktoren herausstellen. Die kommenden Tage versprechen spannend zu werden, sowohl für sie als Athletin als auch für die Zuschauer, die gespannt auf die Wettkämpfe warten.