Im Einkaufszentrum DEZ in Innsbruck wurde ein Insolvenzverfahren gegen die lunch and coffee GmbH eröffnet, die mit ihrem „All you can Eat-Buffet“ große Bekanntheit erlangt hat. Das Unternehmen hat Schulden in Höhe von etwa 900.000 Euro, was nicht nur die Existenz der GmbH gefährdet, sondern auch die Arbeitsplätze der sechs betroffenen Mitarbeiter bedroht.
Ursachen der Insolvenz
Die Firma wurde im Jahr 2019 von Nagi Buyruk gegründet und ist insbesondere für das gastronomische Angebot im Bereich „Rossini Lunch coffee“ bekannt. Schwierigkeiten in der wirtschaftlichen Entwicklung wurden bereits früh durch die Corona-Pandemie verstärkt, die zeitgleich mit der Eröffnung des Betriebs einsetzte. Im Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens führt das Unternehmen an, dass die Einnahmen nicht ausreichen, um die Pachtforderungen zu decken, was die finanzielle Lage weiter verschärfte.
Auswirkungen auf die Gläubiger
Der Schuldenstand von rund 900.000 Euro wird voraussichtlich zu erheblichen Schwierigkeiten führen. Die zukünftige Vorgehensweise der Insolvenzverwaltung wird entscheidend sein, um zu klären, ob und wie der Betrieb fortgeführt werden kann. Insbesondere bleibt abzuwarten, wie die Gläubiger auf den Antrag reagieren und welche Forderungen sie im Insolvenzverfahren anmelden werden. Es sind beträchtliche offene Beträge an die Verpächterin zu begleichen, und auch Lieferanten hoffen auf eine Regelung ihrer Ansprüche.
Wirtschaftliche Perspektiven
Die Frage, ob der Betrieb auf soliden wirtschaftlichen Füßen stehen kann, bleibt bislang offen. Die vorliegenden Finanzunterlagen zeigen bereits für die Jahre 2021 und 2022 ein stark negatives Ergebnis, was die Hoffnungen auf eine baldige Sanierung in Frage stellt. Es besteht Unklarheit darüber, ob Herr Buyruk die Absicht hat, eine Wiederbelebung seiner Gesellschaft zu verfolgen. Diese Unsicherheit wird das weitere Verfahren prägen und könnte wesentliche Auswirkungen auf die Ansprüche der Gläubiger haben.
Gerichtliche und rechtliche Schritte
Als Insolvenzverwalter wurde der Innsbrucker Rechtsanwalt Mathias Demetz bestellt, der eine erste Prüfungstagsatzung für den 14. Oktober 2024 angesetzt hat. In dieser Sitzung werden entscheidende Weichen für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens gestellt. Die Frage nach der Fortführung des Betriebs steht im Raum, da die Insolvenzverwaltung rasch entscheiden muss, um eventuell weitere Nachteile für die Gläubiger zu vermeiden.
Einblick in die lokale Gastronomie
Dieser Vorfall beleuchtet nicht nur die Herausforderungen für Einzelunternehmer in der Gastronomie während und nach der Pandemie, sondern wirft auch Fragen über die generelle Stabilität des Gastronomiemarktes in Innsbruck auf. In den letzten Jahren haben viele Gastronomiebetriebe mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt, und der Fall der lunch and coffee GmbH könnte Teil eines größeren Trends sein. Die Kombination aus hohen Betriebskosten und schwankenden Besucherzahlen macht es für neue und bestehende Betriebe zunehmend schwer, profitabel zu sein.