Die Familie Messner steht im Rampenlicht, und die jüngsten Äußerungen von Extrembergsteiger Reinhold Messner, 79, haben neue Diskussionen über Identität und Erbe entfacht. In einem Interview mit der „Apotheken Umschau“ sprach er über die Herausforderungen, die mit dem Familienerbe verbunden sind, und bezeichnete es als einen seiner größten Fehler, seinen Kindern „den Großteil meines Vermögens“ zu versprechen. Diese Aussagen wurden von seinen Kindern, Simon Messner (34) und Magdalena Messner (36), vehement zurückgewiesen. Sie betonten, dass sie sich nicht auf den Ruhm ihres Vaters ausruhen möchten und das Vermächtnis von Reinhold Messner nicht ihr einziges Lebensziel darstellt.
Die Auswirkungen der Berühmtheit
Die Kinder von Reinhold Messner wuchsen in einem besonderen Umfeld auf, geprägt von der internationalen Aufmerksamkeit für den Vater, der als erster Mensch alle 14 Achttausender bestiegen hat. Doch dieser Ruhm brachte auch Probleme mit sich. In einem Interview berichteten sie, wie sie in ihrer Kindheit häufig wegen ihres Vaters angegriffen wurden. Besonders Magdalena erinnerte sich daran, in der Grundschule in Meran oft Belästigungen ausgesetzt gewesen zu sein, was eine belastende Erfahrung für sie war. Sie erklärte: „Man wurde quasi über den Vater angegriffen, und fühlt als Kind, dass es unfair ist.“ Diese Erinnerungen lassen erahnen, wie schwierig es für Kinder ist, sich von den Leistungen ihrer Eltern zu lösen und ihre eigene Identität zu finden.
Das Streben nach eigener Identität
Simon Messner, der inzwischen selbst als Bergsteiger aktiv ist, beschäftigt sich intensiv mit seinem eigenen Namen und dessen Wirkung auf die Menschen um ihn herum. Er beschreibt, dass er beim Klettern keinen Vorteil davon hat, den Nachnamen Messner zu tragen, und versucht daher aktiv, seinen Nachnamen zu verschleiern. „Ich bin einfach der Simon“, sagt er und betont, dass das Wissen um seine Herkunft für ihn oft zu unangenehmen Situationen führt. Dieser Wunsch nach Anonymität zeigt, wie wichtig den Messner-Kindern ihre eigene Identität ist, unabhängig von dem Erbe, das sie mit ihrem Vater teilen.
Ein Leben im Schatten des Vaters
Während ihrer Studienzeit in Innsbruck, Wien und Rom gaben die Geschwister oft an, dass ihr Vater „Autor“ oder „Bauer“ sei, wenn sie nach seiner Identität gefragt wurden. Diese Unterdrückung der Wahrheit war für sie eine Strategie, um sich von dem öffentlichen Bild ihres Vaters abzugrenzen. „Man hat dann nur etwas verschwiegen und nicht unbedingt gelogen“, so Magdalena. Dies zeigt, dass sie stets bemüht waren, sich eine eigene Identität zu bewahren und die Überwältigung durch den Ruhm ihres Vaters zu umgehen.
Zusammenarbeit statt Zwietracht
Trotz der Herausforderungen, die das Leben als Kind eines berühmten Vaters mit sich brachte, fanden Simon und Magdalena Messner letztendlich einen Weg, mit Reinhold Messner zusammenzuarbeiten. Simon führt mit ihm eine Produktionsfirma, während Magdalena gemeinsam mit ihm die Messner Mountain Museen leitet. Diese Zusammenarbeit verdeutlicht, dass trotz persönlicher Differenzen und Herausforderungen im Familienleben eine starke Bindung und ein gemeinsames Ziel bestehen bleibt.
Die Herausforderungen einer berühmten Familie
Die Geschichte der Familie Messner zeigt, wie Berühmtheit und Identität miteinander verwoben sind und welche tiefgreifenden Auswirkungen der Ruhm eines Einzelnen auf das Leben der Angehörigen haben kann. Insbesondere die Kinder des berühmten Bergsteigers haben sich bemüht, ihre eigenen Wege zu finden und die Schatten des Vaters abzulehnen. Der Umgang mit der Öffentlichkeit und dem Druck, der durch den Namen Messner entsteht, ist ein allgegenwärtiges Thema in ihrem Leben. Diese Erfahrungen tragen dazu bei, ihre eigene Identität zu formen und ihre eigene Geschichte zu erzählen, unabhängig von der beeindruckenden Bergsteigerkarriere ihres Vaters.