Die Verkaufszahlen der KlimaTickets in Graz zeigen ein bemerkenswertes Wachstum im Jahr 2024. Von Januar bis Juni wurden über 44.000 dieser Tickets abgegeben, was einen Anstieg von knapp 47 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Besonders hervorzuheben ist der Monat Juni, in dem die Graz Linien insgesamt 5.315 KlimaTickets verkauften, was einem Zuwachs von 660 Tickets gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht.
Bürgermeisterin-Stellvertreterin Judith Schwentner äußerte sich zu diesen Zahlen und betonte die Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel: „Straßenbahnen und Busse sind attraktive Verkehrsmittel, sie sind schnell und bieten großen Komfort. Mit dem KlimaTicket Steiermark setzen wir einen wichtigen Impuls für alle, die unkompliziert und flexibel unterwegs sein möchten – egal ob in Graz oder in der ganzen Steiermark.“ Diese positive Entwicklung ist nicht nur ein gutes Zeichen für die Umwelt, sondern zeigt auch, dass viele Menschen bereit sind, auf klimafreundliche Verkehrsoptionen umzusteigen.
Langzeittickets auf dem Vormarsch
Während die KlimaTickets boomten, ist eine andere interessante Tendenz zu beobachten: Der Trend zu Langzeittickets gewinnt an Bedeutung. Dies zeigt sich darin, dass die Verkaufszahlen bei anderen Ticketkategorien im Vergleich zum Vorjahr rückläufig sind. Insbesondere bei Einzelfahrscheinen und Zeitkarten wird ein Rückgang verzeichnet. Dennoch freuen sich Holding Graz-CEO Wolfgang Malik und Vorstandsdirektor Mark Perz über die wachsende Beliebtheit der Öffi-Dauerkarten. „Die Zahl der Besitzer:innen von Öffi-Dauerkarten legt nach den coronabedingten Verkaufsrückgängen wieder deutlich zu. Ein deutliches Signal, dass das Angebot der Graz Linien immer beliebter wird“, sagen die beiden Verantwortlichen.
Diese Entwicklung wird wahrscheinlich durch gezielte Investitionen in die Infrastruktur und den Fuhrpark unterstützt. Die Graz Linien haben angekündigt, weiterhin in Projekte wie die Entlastung der Innenstadt und den zweigleisigen Ausbau der Linie 5 in Richtung Puntigam zu investieren. Dies wird nicht nur den Komfort und die Effizienz der öffentlichen Verkehrsmittel steigern, sondern auch dazu beitragen, den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu fördern.
Die erhöhte Nachfrage nach KlimaTickets könnte auch als Indiz für ein wachsendes Bewusstsein der Bevölkerung für ökologische Themen interpretiert werden. Immer mehr Menschen scheinen die Notwendigkeit zu erkennen, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern und auf nachhaltige Verkehrsoptionen umzusteigen. Das KlimaTicket bietet eine attraktive Lösung, um dies einfach und kostengünstig zu tun, indem es einfacheren Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln bietet.
Insgesamt demonstriert die Entwicklung der Ticketverkäufe, wie wichtig es ist, umweltfreundliche Mobilitätslösungen anzubieten und deren Nutzung zu fördern. Wenn mehr Menschen bereit sind, ihre gewohnten Verkehrsgewohnheiten zu ändern und öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, kann dies langfristig positive Effekte auf die Umwelt und das Stadtbild haben.
Ein Blick in die Zukunft
Die dynamische Entwicklung der Verkaufszahlen spricht Bände über den Trend der nachhaltigen Mobilität in Graz. Mit zunehmendem Interesse an Klimaschutz und umweltfreundlichem Verhalten stehen die Graz Linien in einem entscheidenden Moment der Verkehrswende. Das erfolgreiche KlimaTicket könnte als Modell für andere Städte dienen, die ebenfalls ähnliche umweltfreundliche Initiativen fördern wollen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verkaufszahlen weiter entwickeln und welche weiteren Maßnahmen die Stadt Graz ergreifen wird, um den öffentlichen Verkehr noch attraktiver zu gestalten.
Die Verbreitung von KlimaTickets ist nicht nur ein Zeichen für den steigenden Umweltbewusstsein der Bevölkerung, sondern auch ein prägnantes Beispiel für die Bemühungen kommunaler Behörden, nachhaltige Verkehrsmodelle zu fördern. Das KlimaTicket ermöglicht es den Nutzern, öffentliche Verkehrsmittel in der gesamten Steiermark zu nutzen, was in Anbetracht der aktuellen Klimakrisen und der Notwendigkeit, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren, von entscheidender Bedeutung ist.
Die Rolle öffentlicher Verkehrsmittel im Klimaschutz
Öffentliche Verkehrsmittel spielen eine zentrale Rolle in der Reduzierung der Verkehrsemissionen. Laut einer Studie des Instituts für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der Technischen Universität Graz könnten durch einen verstärkten Umstieg auf Busse und Straßenbahnen in Städten wie Graz bis zu 30% der CO₂-Emissionen aus dem Verkehr eingespart werden. Die Implementierung eines solchen Ticketmodells fördert nicht nur die Nutzung dieser Verkehrsmittel, sondern unterstützt auch die Zielsetzungen der österreichischen Regierung, die bis 2040 eine Netto-Null-Emission anstrebt. Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
Einfluss von Preisen und Investitionen auf die Ticketverkäufe
Der Anstieg beim Verkauf von KlimaTickets kann zum Teil auf die attraktive Preisgestaltung und die Investitionen in die Infrastruktur zurückgeführt werden. Die Holding Graz plant, weitere 15 Millionen Euro in die Verbesserung ihres Fuhrparks zu investieren, um die Effizienz und den Komfort für die Passagiere zu steigern. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Akzeptanz und Nutzung des öffentlichen Verkehrs weiter zu fördern.
Zusätzlich beobachten wir, dass der Preis für ein monatliches KlimaTicket im Vergleich zu den Kosten für eigene Fahrzeuge und deren Unterhalt, sehr wettbewerbsfähig ist. Beispielsweise kann der Besitz eines Autos auf Jahre gerechnet mehrere Tausend Euro kosten, während die monatl. Kosten eines KlimaTickets erheblich geringer sind, was viele Bürger dazu ermutigt, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
Erfolgsfaktoren und Herausforderungen
Die Erfolge, die durch den Anstieg der Ticketverkäufe erkennbar sind, stellen jedoch auch Herausforderungen dar. Die Graz Linien stehen vor der Aufgabe, mit dem steigenden Passagieraufkommen Schritt zu halten, ohne die Umweltstandards zu gefährden. Dazu gehört die Notwendigkeit, die Kapazitäten während der Hauptverkehrszeiten zu erhöhen und gleichzeitig innovative Lösungen zu finden, um den CO₂-Fußabdruck des Betriebs zu minimieren. Holding Graz kündigte außerdem an, auf neue Technologien wie Elektrobussen zu setzen, um die Umweltauswirkungen weiter zu reduzieren.