Im jüngsten Bundesliga-Duell zwischen Sturm Graz und WSG Tirol zeigten die Grazer eine imponierende Wendung. Nachdem sie zur Halbzeit mit 0:2 zurücklagen, gelang es ihnen, das Spiel durch eine explosive zweite Halbzeit mit 4:2 zu drehen. Zentraler Akteur dieser erstaunlichen Aufholjagd war der 18-jährige Leon Grgic, der als „Joker“ zwei Tore erzielte und damit seine Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Grgic, der bereits sein Liga-Debüt im Februar 2023 feierte, war in den letzten Spielen eher in der zweiten Reihe gestanden. Doch sein Auftritt gegen Tirol ließ Trainer Christian Ilzer aufhorchen. Dieser lobte nicht nur seine Leistung, sondern war auch froh, dass Grgic verschiedene Angebote von anderen Clubs ausgeschlagen hatte, um sich in Graz zu entwickeln. „Es freut mich, dass er sieht, wie wichtig sein Umfeld für seine Karriere ist“, bekräftigte Ilzer.
Herausforderungen im Sturm
Trotz seines bemerkenswerten Auftritts muss Grgic jedoch um seine Einsatzzeit kämpfen. Die offensive Konkurrenz in der Mannschaft ist stark, und die Neuverpflichtung des türkischen Angreifers Erencan Yardimci stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Grgic selbst bleibt optimistisch: „Natürlich hoffe ich auf mehr Spielzeit, aber wir haben einen großen Kader und jeder hat die Chance zu spielen.“
Die kommenden Wochen dürften mehr Möglichkeiten bieten, da Sturm Graz am 15. September in der Champions League startet. Zudem stehen bis zur Weihnachtszeit zahlreiche Spiele im englischen Stil auf dem Programm. Das bedeutet, dass Trainer Ilzer die Moral und die Fitness seiner Spieler besonders im Auge behalten muss; schließlich ist die Fähigkeit, auch aus Rückständen zu gewinnen, ein Zeichen von Stärke. „Es ist bereits ein Erfolg für uns, dass wir wieder einmal ein 0:2 in ein 4:2 verwandeln konnten“, kommentierte Ilzer.
Auf der anderen Seite war WSG Tirols Kapitän Valentino Müller sichtbar enttäuscht. Für seine Mannschaft war der Rückfall von einer 2:0-Führung in der ersten Halbzeit hin zu einer Niederlage extrem bitter. „Wir haben die Energie in der zweiten Halbzeit nicht auf den Platz gebracht. So lange wir nicht zählbares mitnehmen, sind Niederlagen kaum zu akzeptieren“, erklärte Müller. Nach vier Spieltagen ohne Sieg steht die Tiroler Mannschaft vor einer schwierigen Situation im Bundesliga-Ranking.
Die dramatischen Ereignisse des Spiels bezeugen das Potenzial junger Talente wie Leon Grgic, aber auch die Herausforderungen, die für Mannschaften in der Liga bestehen, um sich zu behaupten. Während Sturm Graz auf einen weiteren Erfolg zusteuert, muss WSG Tirol dringend ihre Strategie überdenken, um in Zukunft wieder auf die Erfolgsspur zu gelangen.