Im Jahr 2021 hat das steirische Unternehmen Hage Sondermaschinenbau aus Obdach bedeutende Fortschritte im Bereich des 3D-Drucks erzielt. Der Fokus liegt dabei auf der additiven Fertigung, die als zukunftsweisende Technologie gilt. In einer neuerrichteten Montagehalle in Obdach werden hochtemperaturbeständige Materialien verarbeitet, während die Entwicklungsarbeiten in Graz angesiedelt sind.
Die Geschichte von Hage Sondermaschinenbau startete vor etwa einem Jahrzehnt, als das Familienunternehmen beschloss, sich intensiver mit der Welt des 3D-Drucks auseinanderzusetzen. Diese Bemühungen führten zur Gründung einer eigenständigen Gesellschaft namens Hage3D im Jahr 2019. Hage3D ist, wie das Mutterunternehmen Hage Sondermaschinenbau, Teil der Hage Holding, die von den Brüdern Florian und Stefan Hampel sowie Peter Freigassner-Sanchez geleitet wird.
Technologieführerschaft im deutschsprachigen Raum
Hage3D hat sich im deutschsprachigen Raum als Technologieführer in der Herstellung von hochpräzisen Lösungen etabliert. Das Unternehmen ist bekannt für seine innovativen Verfahren, die zur Herstellung von Hochleistungskomponenten aus Kunststoff verwendet werden. Die Anwendungen dieser Technologie sind vielfältig und reichen von der Automobilindustrie über Elektronik bis hin zur Luft- und Raumfahrt.
Die Bemühungen von Hage3D reflektieren einen umfassenden Trend in der Fertigungsindustrie, wo additive Technologien zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Möglichkeit, komplexere und maßgeschneiderte Teile kosteneffizient herzustellen, macht den 3D-Druck zu einer attraktiven Option für viele Branchen.
Shift in der Fertigungsindustrie
Diese Entwicklungen sind besonders interessant, wenn man bedenkt, wie der 3D-Druck die traditionellen Methoden der Fertigung herausfordert. Wo früher große Maschinenparks für die Massenproduktion erforderlich waren, ermöglicht der 3D-Druck eine individualisierte Produktion auf Abruf. Dadurch können Unternehmen flexibler auf Marktbedürfnisse reagieren und gleichzeitig Ressourcen sparen.
Ein weiterer Vorteil dieser Technologie ist die Möglichkeit, Materialien effizienter zu nutzen. Während beim herkömmlichen Fertigungsprozess oft erhebliche Abfallmengen entstehen, reduziert der additive Druck den Materialverbrauch erheblich. Dies bedeutet nicht nur eine Kostensenkung, sondern auch eine umweltfreundlichere Produktionsweise.
Die Expertise von Hage3D in der Verarbeitung hochtemperaturbeständiger Materialien hat dem Unternehmen nicht nur wirtschaftliche Vorteile gebracht, sondern auch den Zugang zu anspruchsvolleren Märkten wie der Luft- und Raumfahrt eröffnet. In dieser Branche sind Eigenschaften wie Robustheit und Temperaturbeständigkeit von höchster Bedeutung, was Hage3D eine einzigartige Position in einem wettbewerbsintensiven Markt verschafft.
Wichtige Meilensteine und Zukunftsaussichten
Die Vision von Hage Holding und deren Tochtergesellschaft Hage3D ist es, weiterhin an der Spitze der technologischen Entwicklung zu stehen. Die ständige Investition in moderne Technologien und die Weiterentwicklung von Fertigungsprozessen sind entscheidend, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Konzentration auf die Bedürfnisse der Kunden, gepaart mit innovativen Lösungen, wird als Schlüssel zum Erfolg angesehen.
Durch die Stärkung ihrer Forschungs- und Entwicklungsabteilungen sind die Verantwortlichen überzeugt, dass Hage3D auch in Zukunft eine führende Rolle im Bereich des 3D-Drucks spielen wird. Die nächsten Schritte beinhalten nicht nur die Optimierung bestehender Verfahren, sondern auch die Erforschung neuer Anwendungsgebiete, die das Potential dieser revolutionären Technologie ausschöpfen.
Entwicklung der additiven Fertigung in Österreich
Die additive Fertigung hat in den letzten Jahren in Österreich erheblich an Bedeutung gewonnen. Unternehmen wie Hage Sondermaschinenbau haben nicht nur die Technologie übernommen, sondern auch deren Entwicklung aktiv vorangetrieben. Additive Fertigung, auch bekannt als 3D-Druck, wird in vielen Industriezweigen zunehmend genutzt, insbesondere in der Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt sowie in der Elektronik. Dies hat zur Schaffung von hochspezialisierten Arbeitsplätzen geführt und fördert somit die wirtschaftliche Entwicklung in der Region.
In der globalen Perspektive hat Österreich sich als einer der Vorreiter in der Anwendung von 3D-Drucktechnologien etabliert. Im Jahr 2021 gab es in Europa einen Markt für additive Fertigung von rund 1,2 Milliarden Euro, wobei dieser stetig wächst. Viele heimische Unternehmen setzen auf Forschung und Entwicklung, um innovative Lösungen anzubieten, die die Effizienz und Produktionsgeschwindigkeit erhöhen (vgl. Wirtschaftskammer Österreich).
Technologische Innovationen und ihre Anwendungen
Hage3D hat sich auf Hochtemperaturverfahren spezialisiert, die es ermöglichen, Hochleistungskomponenten aus Kunststoffen zu produzieren. Diese Technologie eröffnet neue Möglichkeiten in der Produktentwicklung, insbesondere im Hinblick auf Materialeffizienz und Designfreiheit. Der 3D-Druck erlaubt es, komplexe Geometrien zu fertigen, die mit herkömmlichen Verfahren nur schwer umzusetzen wären.
Ein bemerkenswertes Beispiel für die Anwendung dieser Technologie finden wir im Rennsport und in der Luft- und Raumfahrt, wo jedes Gramm zählt. Durch den Einsatz von additiven Fertigungstechniken können zuliefernde Unternehmen leichte, aber langlebige Teile produzieren, die den strengen Anforderungen dieser Industrien gerecht werden.
Ein weiterer Bereich, in dem additive Fertigungsprozesse große Vorteile bieten, ist die Individualisierung von Produkten. Von maßgeschneiderten medizinischen Hilfsmitteln bis hin zu prototypischen Modellen für die Produktentwicklung ermöglicht die additive Fertigung eine Anpassung auf den jeweiligen Kundenbedarf, was sowohl Zeit als auch Kosten spart.
Wachstumsprognosen für die additive Fertigung
Laut einer Studie von Wohlers Associates wird der Markt für additive Fertigung bis 2028 voraussichtlich ein Volumen von rund 35 Milliarden US-Dollar erreichen. Dieser Anstieg ist auf die zunehmende Akzeptanz und Integration von 3D-Drucktechnologien in verschiedene Sektoren zurückzuführen. Auch Unternehmen wie Hage3D, die sich auf spezifische Anwendungen konzentrieren, tragen zu diesem Wachstum bei und setzen Trends in der Branche.
Eine Umfrage von Smartech Analysis zeigte, dass 79% der Unternehmen planen, ihre Investitionen in additive Fertigung in den kommenden Jahren zu erhöhen. Diese Zahlen unterstreichen das Potenzial der Technologie und deren transformative Auswirkungen auf die Produktionslandschaft (vgl. Smartech Analysis).
Die Entwicklungen im Bereich der digitalen Fertigung könnten auch den Übergang zu einer nachhaltigeren Industrie forcieren, da die additive Fertigung oft weniger Materialabfall produziert und die Möglichkeit bietet, lokal zu fertigen, wodurch Transportkosten und -emissionen gesenkt werden.