Die heile Welt ist einfach nicht zu fassen
Im Schaumbad in Graz wurde kürzlich die Ausstellung „Heile Welt“ eröffnet, die sich kritisch mit dem Konzept der heilen Welt auseinandersetzt. In Zeiten von multiplen Krisen ist es von Bedeutung, die Realität der vermeintlich perfekten Welt zu hinterfragen. Die Kuratoren haben zehn künstlerische Positionen ausgewählt, die verschiedene Facetten dieses Themas beleuchten.
Eine der Installationen zeigt Allibert-Skulpturen von Markus Wilfling, welche die glänzende Oberfläche der 1980er-Jahre idealisieren. Hinter dem schönen Schein verbirgt sich jedoch oft eine Realität, die nicht immer idyllisch ist. Der Fotograf Máté Barthas wiederum dokumentiert die Jugendlichen in einem militaristisch-nationalistischen Camp in Ungarn und zeigt den Kontrast zwischen martialischer Inszenierung und emotionalen Momenten wie Umarmungen.
Eine weitere künstlerische Darstellung stammt von Su Kim, die die heile Welt aus der Perspektive von Haustieren betrachtet. Sie zeigt, wie Haustierbesitzer eine ideale Welt für ihre Tiere kreieren, komplett mit spezieller Kleidung, Nahrung und Spielzeugen. Die Tiere scheinen in diesen kleinen Königreichen wie Herrscher zu sein.
Joachim Hainzl bietet geführte Fahrradtouren an, um historische Abgründe und Freiräume im Umfeld des Schaumbads zu erforschen. Diese Touren helfen, die Schattenseiten der Stadt zu beleuchten und die Fragilität der heilen Welt zu verdeutlichen.
Die Ausstellung „Heile Welt“ im Atelierhaus Schaumbad läuft noch bis zum 10. August und bietet einen vielschichtigen Einblick in das Konzept der scheinbar perfekten Welt, das in Wirklichkeit oft brüchig und fragil ist. Interessierte Besucher haben die Möglichkeit, sich von verschiedenen künstlerischen Perspektiven inspirieren zu lassen und die heile Welt aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.
