Steiermark

Ärztekammer in der Steiermark kämpft für Erhalt der Hausapotheken in ländlichen Gebieten

Der Kampf um ärztliche Hausapotheken: Warum Ärztekammer und Apotheken im ländlichen Raum aneinandergeraten.

Einmal mehr verstärkt die Steirische Ärztekammer ihren Einsatz für den Erhalt und den Ausbau der ärztlichen Hausapotheken in Arztpraxen. Die Tierärzt:innen haben stets Medikamente zur Hand, während viele Hausärzt:innen diese Möglichkeit nicht haben. Die Idee einer optimalen Patientenversorgung, vor allem in abgelegenen Gebieten, hängt von einer Koexistenz zwischen öffentlichen Apotheken und ärztlichen Hausapotheken ab. Eine enge Zusammenarbeit mit einem einfachen Zugang zu Medikamenten stellt einen Mehrwert für ländliche Regionen dar und könnte dazu beitragen, eine derzeit hohe Anzahl von offenen Allgemeinmedizin-Stellen in der Steiermark zu besetzen.

Aktuell steht die Zahl von 147 ärztlichen Hausapotheken in der Steiermark im Vergleich zu 215 öffentlichen Apotheken. Die Bewilligung einer ärztlichen Hausapotheke unterliegt dem Apothekengesetz, das vorschreibt, dass der Berufssitz des Arztes mehr als sechs Kilometer vom Standort einer öffentlichen Apotheke entfernt sein muss. Nach der Überarbeitung des Apothekengesetzes im Jahr 1998 verringerte sich die Anzahl der ärztlichen Hausapotheken drastisch. In Österreich gab es 2018 noch 845 und derzeit 793 ärztliche Hausapotheken.

Die Steirische Ärztekammer argumentiert für den Erhalt und Ausbau dieser Apotheken aus drei Gründen: die Vereinfachung der Besetzung unbesetzter Kassenstellen, die Contribution zum Klimaschutz durch Reduzierung von Autofahrten und die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Versorgung, insbesondere angesichts einer alternden Bevölkerung. Die Ärztekammer betont auch die Wichtigkeit, bestehende Hausapotheken zu bewahren und einen reibungslosen Übergang bei der Übernahme der Praxis beispielsweise bei der Pensionierung zu gewährleisten.

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Es ist unverständlich, warum Ärzt:innen nicht in der Lage sind, Medikamente abzugeben, obwohl Patient:innen in Primärversorgungseinheiten von verschiedenen Gesundheitsdienstleister:innen behandelt werden können. Der mühsame Weg zur nächsten Apotheke für kranke Patient:innen bleibt bestehen und wird als Zugeständnis an das Lobbying der Apotheker:innen auf Kosten der Gesundheit der Bürger:innen angesehen. Die Forderung nach einer ärztlichen Hausapotheke in jeder Primärversorgungseinheit wird von Ärzten unterstützt, wobei eine Streichung der Kilometergrenze als Lösung betrachtet wird.

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