Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) verzeichneten im Geschäftsjahr 2023 eine Rekordzahl von fast einer halben Milliarde Fahrgästen. Dies entspricht einem Anstieg von 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und stellt den höchsten Wert in der Geschichte des Unternehmens dar. Trotz der positiven Fahrgastentwicklung begegnete die ÖBB einigen Herausforderungen, darunter die Einbußen bei der Pünktlichkeit aufgrund des zunehmenden Passagieraufkommens.
Alle Teilkonzerne der ÖBB schlossen das Jahr 2023 mit positiven Ergebnissen ab. Der Personenverkehr verzeichnete einen Gewinn von 109,1 Millionen Euro, während die Rail Cargo Group und die Infrastruktur Sparte ebenfalls positive Zahlen aufwiesen. Jedoch war der Güterverkehr rückläufig aufgrund der industriellen Rezession und stiegenden Energiepreise.
Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds blieb der Umsatz im Schienengüterverkehr stabil, während die Nettotonnenkilometer zurückgingen. Die ÖBB investierten 4,5 Milliarden Euro in die Bahninfrastruktur und die Modernisierung ihrer Flotte, wobei Projekte wie der Semmering Basistunnel und die Elektrifizierung von Regionalbahnen im Fokus standen.
Die Mitarbeiteranzahl der ÖBB stieg auf 45.041 Mitarbeiter:innen, wobei ein Fachkräftemangel eine Herausforderung darstellt. Um dem entgegenzuwirken, eröffnete das Unternehmen ein neues Recruiting-Center in Wien Mitte. Für das Jahr 2024 plant die ÖBB die Einstellung weiterer 3.500 Mitarbeiter:innen, um den Generationswandel zu bewältigen.
CEO Andreas Matthä gab einen Ausblick auf das Jahr 2024, in dem die ÖBB aufgrund geopolitischer Krisen und der steigenden Nachfrage weiterhin auf Wachstum setzen. Mikro-Verkehr, Software-Lösungen und der Ausbau des Güter- und Nahverkehrs im Ausland werden als Wachstumsfelder identifiziert.
