Oberösterreich

Kunstinstallation im Gedenkstollen: Chiharu Shiota eröffnet beeindruckende Installation

Die unsichtbaren Verbindungen der Vergangenheit: Chiharu Shiota's Kunstinstallation im Gedenkstollen Ebensee

Am Freitag wurde im Gedenkstollen des ehemaligen Konzentrationslagers Ebensee eine Kunstinstallation der japanischen Künstlerin Chiharu Shiota eröffnet. Die Künstlerin, geboren in Osaka und heute in Berlin lebend, hat für ihre Installation mit dem Titel „Wo sind wir jetzt?“ tausende rote Fäden an der Decke des 130 Meter langen Stollens befestigt. In diesem beeindruckenden Gewirr sind 25 weiße und rote Kleider mit ausladenden Stoffbahnen eingearbeitet. Die Installation ist bis zum 30. September für Besucher zugänglich.

Die Installation soll nicht nur an die Leiden und den Massenmord erinnern, sondern auch an die Frauen von Ebensee, die während des Zweiten Weltkriegs die männlichen Häftlinge mit Brot versorgten und dafür bestraft wurden. Kulturhauptstadt-Intendantin Elisabeth Schweeger wurde von einem Gedicht inspiriert, als sie den Auftrag für die Installation vergab. Wolfgang Quatember, Leiter des Zeitgeschichtemuseums Ebensee, ist zuversichtlich, dass Kunst und Kultur dazu beitragen können, das „Unaussprechliche“ den Menschen näherzubringen.

Chiharu Shiota, geboren 1972 in Osaka, wurde bereits vielfach für ihre Arbeiten ausgezeichnet und hatte Ausstellungen in verschiedenen Städten weltweit. Die Installation im ehemaligen Konzentrationslager Ebensee ist ein weiterer Schritt, um an die Geschichte des Lagers und das Leid der Opfer zu erinnern. Heute erinnern nur noch der Friedhof und der Gedenkstollen auf dem Gelände des ehemaligen Lagers an die schrecklichen Ereignisse, die dort stattgefunden haben. Die Installation von Chiharu Shiota ist eine bedeutende künstlerische Erinnerung an die Vergangenheit und ein Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte.

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