Niederösterreich

Zukunft der Lehrausbildung in Niederösterreich: Lehrlinge setzen Forderungen an Politik und Wirtschaft

Ein Blick hinter die Kulissen: Zukunftsdialog für die Lehrausbildung in Niederösterreich.

Am Mittwoch fand im Landhaus Niederösterreich eine bedeutende Pressekonferenz statt, bei der Lehrlinge, politische Vertreter sowie Verantwortliche der Arbeiter- und Wirtschaftskammer (AK und WK) im konstruktiven Dialog miteinander standen. Ziel dieses Treffens war es, die Erfahrungen, Probleme und Vorschläge der Lehrlinge zu sammeln, um gemeinsam Handlungsbedarfe zu identifizieren und die Lehrausbildung in Niederösterreich zukunftssicher zu gestalten. Unter den Teilnehmern befanden sich Niederösterreichs Arbeitslandesrätin Susanne Rosenkranz, Stefan Gratzl, der Abteilungsleiter Bildung der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WK-NÖ), und Robert Hörmann, Abteilungsleiter der Arbeiterkammer Niederösterreich (AK-NÖ).

Die besorgniserregende Entwicklung der Lehrlingszahlen

Die Diskussion, eröffnet von Arbeitslandesrätin Susanne Rosenkranz, richtete den Blick auf die aktuelle Lehrlingssituation in Niederösterreich. Es wurde deutlich, dass die Lehrlingszahlen in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen sind. Von 2008 bis 2018 wurde ein Rückgang von 19.870 auf 16.200 Lehrlinge verzeichnet. Obwohl es in den letzten Jahren eine leichte Aufwärtsentwicklung gab, bleibt der Rückgang insbesondere in den polytechnischen Schulen und Berufsschulen ein zentrales Thema, das angegangen werden muss.

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Die Stimmen der Lehrlinge

Ein zentraler Bestandteil der Veranstaltung war der direkte Austausch mit den Lehrlingen, die ihre Erfahrungen und Wünsche offen teilten. Die Altersspanne der Lehrlinge reichte von 17 bis 45 Jahren, was die Vielfalt der Lehrlingslandschaft verdeutlichte. Ein wiederkehrender Wunsch war die stärkere Förderung für die Meisterausbildung. Viele Lehrlinge äußerten das Bedürfnis nach gezielter Unterstützung, um sich nach der Lehre weiter qualifizieren zu können. Sie betonten auch die Notwendigkeit einer engeren Verzahnung von Theorie und Praxis während der Schulzeit.

Der Handlungsbedarf aus Sicht der Wirtschaft

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Stefan Gratzl von der WK-NÖ unterstrich die Bedeutung, die Berufsorientierung bereits in den Schulen zu verstärken, angefangen bei AHS-Standorten. Er betonte, dass die Berufsorientierung an vielen Schulen noch verbesserungswürdig sei, insbesondere in Gymnasien, wo der Fokus oft auf akademische Laufbahnen liegt. Gratzl sprach sich für praxisorientiertere Lehrpläne aus, die den Anforderungen des modernen Arbeitsmarkts gerecht werden.

Soziale Unterstützung und Weiterbildung für ältere Lehrlinge

Robert Hörmann von der AK-NÖ hob die Herausforderungen hervor, denen ältere Lehrlinge gegenüberstehen. Er betonte die Notwendigkeit von mehr Bewerbungstrainings und Maßnahmen, um finanzielle Hürden zu überwinden. Die finanzielle Unterstützung für ältere Lehrlinge müsse ausgebaut werden, um ihnen den Einstieg in eine neue berufliche Laufbahn zu erleichtern.

Ausblick: Maßnahmen für eine zukunftsfähige Lehre

Die Pressekonferenz verdeutlichte, dass es in Niederösterreich noch viele Stellschrauben gibt, um die Lehre attraktiver und zukunftssicherer zu gestalten. Eine intensivere Berufsorientierung, moderne Lehrpläne und eine verstärkte finanzielle Unterstützung für ältere Lehrlinge und Meisterauszubildende sind zentrale Handlungsfelder, die identifiziert wurden. Das Land Niederösterreich wird weiterhin ein starker und verlässlicher Partner für seine Lehrlinge sein.

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