St. Pölten

Gleiche Arbeit, ungleiche Rente: St. Pölten kämpft für Frauenpensionen

Am 4. August hat die Frauenplattform in St. Pölten auf die alarmierende Pensionen-Diskriminierung aufmerksam gemacht, denn Männer kassieren mehr als Frauen bis Jahresende!

Die ungleiche Verteilung von Pensionen zwischen Männern und Frauen ist ein drängendes Thema, das am 4. August in St. Pölten und ganz Niederösterreich im Fokus stand. Der sogenannte "Equal Pension Day" macht auf die enormen Diskrepanzen aufmerksam, die oft in der Altersversorgung der Geschlechter bestehen. Mitglieder der Frauenplattform St. Pölten informierten die Öffentlichkeit über die Ursachen und Auswirkungen dieser Ungleichheit, indem sie auf dem Herrenplatz Flyer verteilten und ein Lineal als Pensionsrechner einsetzten. Diese kreative Methode sollte helfen, die komplexen Zusammenhänge verständlicher darzustellen.

Ursachen und Auswirkungen der Pensionsungleichheit

Die Diskrepanz in den Pensionen zwischen Frauen und Männern ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Häufig unterbrechen Frauen ihre Erwerbstätigkeiten aufgrund von Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen, was sich negativ auf ihre Pensionsansprüche auswirkt. Zudem sind Frauen im Durchschnitt schlechter bezahlt als Männer, was für sie nicht nur während der aktiven Berufszeit, sondern auch in der Altersvorsorge massive Konsequenzen mit sich bringt.

Diese ungleiche Bezahlung und die oftmals unterbrochene Erwerbsbiografie führen dazu, dass viele Frauen im Alter auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Sie sind dann in der Regel schlechter in der Lage, ihren Lebensabend selbstbestimmt zu gestalten und müssen oftmals auf staatliche Hilfen zurückgreifen.

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Maßnahmen zur Verbesserung der Situation

Die Frauenplattform fordert eindringlich Maßnahmen, die sowohl die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern als auch eine gerechtere Verteilung der sogenannten Care-Arbeit ermöglichen. Care-Arbeit bezieht sich auf die Pflege und Betreuung von Familienmitgliedern, die oft unbezahlte Arbeit umfasst und überwiegend von Frauen geleistet wird. "Die Verantwortlichkeit für die Care-Arbeit muss fairer verteilt werden," betont die Frauenplattform. Eine Erhöhung der Bezahlung für Frauen wäre ein weiterer Schritt, um die Ungleichheit zu reduzieren.

Pensionssplitting als Lösung?

Ein möglicher Ansatz zur Milderung der Pensionsungleichheit wäre das Pensionssplitting während der Karenzzeiten, einer Regelung, die es Paaren ermöglicht, die Pensionsansprüche während der Betreuung ihres Kindes auf beide Partner aufzuteilen. Allerdings zeigt die Frauenplattform auf, dass vielen Menschen die Informationen darüber fehlen. Um die Regelung effektiv nutzen zu können, müssen vermehrt Aufklärung und Informationen bereitgestellt werden.

Der Equal Pension Day als Bewusstseinskampagne

Die Einführung des Equal Pension Day im Jahr 2015 ging auf eine Initiative des Frauenausschusses des Österreichischen Städtebundes zurück. Ursprünglich lag dieser Tag sogar zwei Wochen früher als heute, was die damaligen Gegebenheiten und die Dringlichkeit des Themas verdeutlicht. Durch solche Aktionen sollen nicht nur die betroffenen Frauen, sondern auch die Gesellschaft als Ganzes für die Ungleichheit sensibilisiert werden.

Gesellschaftliche Verantwortung

Die Pensionsungleichheit ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern stellt eine gesellschaftliche Herausforderung dar, die dringend angegangen werden muss. Die Verbesserung der Pensionssituation für Frauen erfordert ein gemeinsames Engagement von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Diese Maßnahmen sind nicht nur für die betroffenen Frauen wichtig, sondern auch für die Zukunftsfähigkeit unserer Sozialsysteme, die auf einer gerechten Verteilung und sozialen Sicherheit basieren sollten.

Statistische Auswertung

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