Kürzlich fand in Köln ein beeindruckendes Experiment statt, das nicht nur die Aufmerksamkeit der Medien, sondern auch das Interesse der Bürger auf sich zog. Im kleinen Technikbunker in Porz, umgeben von einem beeindruckenden Netzwerk aus 136 Sirenen, demonstrierte Guido Rahm vom Kölner Warnsystem, wie ein Alarm in einem Notfall gestartet wird. Bei dieser Vorführung, die Teil des bundesweiten Warntags war, heulte die Sirene dröhnend auf und ließ den Boden vibrieren.
Um 11 Uhr ertönte ein einminütiges Sirenensignal, das in einem echten Notfall für „Entwarnung“ steht. Dies wurde von einer fünfminütigenPause gefolgt, bevor das wichtige Warnsignal, ein an- und abschwellender Ton, erklang, das im Ernstfall vor Gefahren warnen soll.
Die Rolle der Sirenen im Notfall
Das Testen der Sirenen ist für die Feuerwehr von großer Bedeutung, um die Funktionsfähigkeit des gesamten Systems zu überprüfen. Jeder Bürger in Köln sollte sich dabei darüber informieren, was im Falle eines Alarms zu tun ist. Laut Rahm ist der Alarm lediglich ein Weckruf. Wenn die Bürger das Signal hören, wird ihnen geraten, sofort die Webseite der Stadt Köln zu besuchen oder Radio Köln einzuschalten, um weitere Informationen zu erhalten.
Ein bedeutender Fortschritt in der Warnung der Bevölkerung ist die „Cell-Broadcast-Warnung“, die SMS-ähnliche Nachrichten an jedes aktive Mobilgerät in der Gegend sendet, wenn ein Katastrophenszenario eintritt. Ergänzend dazu nutzen Warn-Apps wie „Nina“ oder „Katwarn“ sowie Werbeanzeigen im Stadtgebiet, um die Bürger rechtzeitig zu informieren.
Zum Zeitpunkt der Demonstration stellte sich aber heraus, dass die Sirenen nicht das gesamte Stadtgebiet abdecken. Besonders in waldreichen Gebieten gibt es noch Lücken. Derzeit sind zudem drei Sirenen außer Betrieb, darunter eine in der Antwerpener Straße, die aufgrund von Bauarbeiten abgebaut wurde. Rahm sucht verzweifelt nach einem geeigneten neuen Standort, was sich als echte Herausforderung erweist, da die Eigentümer Raum bereitstellen müssen.
Die bei der Demonstration verwendete Sirene ist ein alter Klassiker aus den 1980ern, die früher mit Diesel betrieben wurde, heute aber durch einen Lufttank betrieben wird, der Druckluft erzeugt. Der einzigartige Klang, den diese Sirenen erzeugen, hat seinen ganz eigenen Charme. Rahm, der leidenschaftlich von der Technik spricht, sagt: „Das klingt einfach anders. Solange diese Geräte arbeiten, lassen wir es so.“
Während der Testläufe der Sirenen konnte die Bevölkerung einen wichtigen Aspekt der Notfallvorsorge direkt erleben. Auch wenn der Alarm im besten Fall niemals benötigt wird, blieb die Botschaft klar: Die Kölner Behörden sind gut vorbereitet und die Bürger sind aufgefordert, achtsam und informiert zu bleiben. In einem möglichen Notfall wird eine strukturierte Information gewährleistet, die über verschiedene Kanäle kommuniziert wird.
Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Sicherheit der Kölner Bürger im Notfall zu gewährleisten. Die Tests erlauben es nicht nur, die technischen Funktionen zu überprüfen, sondern auch das Bewusstsein der Bevölkerung zu schärfen. Wie wichtig eine gut funktionierende Alarmierungskette ist, zeigte sich in der Vergangenheit, als 2013 bei einem Brand auf dem Leverkusener Bayer-Gelände die Sirenen aktiviert wurden.
Die Sirenentechnologie, auch wenn einige Exemplare aus vergangenen Jahrzehnten stammen, ist ein unverzichtbares Element im modernen Katastrophenschutz und wird kontinuierlich weiterentwickelt, um den Bedürfnissen einer wachsenden Stadt gerecht zu werden. Weitere Informationen zu den Funktionen und Verbesserungen des Kölner Warnsystems finden sich unter www.ksta.de.