Wartmannstetten: Sicherheitsbewusstsein im Schulverkehr fördern
Wartmannstetten, ein kleiner Ort im Bezirk Neunkirchen, wird zunehmend zu einem Vorbild für den sicheren Umgang von Kindern im Straßenverkehr. Die 36-jährige Polizeibeamtin Daniela Gersthofer ist seit drei Jahren aktiv daran beteiligt, Volksschüler der ersten bis vierten Klasse darin zu schulen, wie sie ihren Schulweg sicher gestalten können. Erstaunlicherweise sind es nicht nur theoretische Lektionen, die sie vermittelt; vielmehr setzt sie auf praktische Übungen, die den Kindern spielerisch die Gefahren des Straßenverkehrs näherbringen.
Eines der Hauptprobleme, mit dem Gersthofer konfrontiert ist, ist die Ablenkung, die durch Smartphones und andere Interessen entsteht. Dies beeinflusst das Verhalten der Kinder im Straßenverkehr erheblich: „Das Handy und die Stofftiere sind interessant. Alles ist interessanter – das ist halt alles Ablenkung vom Straßenverkehr“, erklärt sie. Die Herausforderung, die Aufmerksamkeit der Kinder zu fesseln, ist groß. Ihre Erfahrung zeigt, dass Kinder nur etwa 15 Minuten lang konzentriert bleiben können. Hier setzt Gersthofer an und bringt den Schülern bei, wie wichtig es ist, den Blick auf den Verkehr zu richten und nicht leichtfertig über einen Zebrastreifen zu gehen.
Praktische Übungen als Schlüssel zum Erfolg
Ein zentraler Punkt in Gersthofers Schulung ist, dass die Kinder lernen, wie sie sicher die Straße überqueren. „Ich sage immer: Augenkontakt mit dem Autofahrer aufnehmen“, erläutert sie die Wichtigkeit dieser Übung. Sie lehrt die Kinder, dass sie erst den Schutzweg überqueren sollten, wenn das Fahrzeug vollständig zum Stillstand gekommen ist. Diese bittere Realität führt oft zu Unsicherheiten bei den Autofahrern, wenn sie im Zweifelsfall anhalten, während die Kinder zögern. Die Gefahr eines Unfalls wächst, wenn immer mehr Verkehrsteilnehmer nicht aufeinander abgestimmt sind.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der bei der Schulung zum Tragen kommt, ist der Einfluss der Eltern auf das Verkehrsverhalten ihrer Kinder. Gersthofer betont: „Eine große Wirkung auf das Verkehrsverhalten von Kindern haben Eltern.“ Kinder neigen dazu, das Verhalten ihrer Eltern zu imitieren. Wenn sie sehen, dass Erwachsene bei Rot über die Straße laufen oder sich verkehrswidrig verhalten, werden sie dieses Verhalten als normal erachten und nachahmen.
Eltern und Schulwegtraining
Ein Aspekt, den Gersthofer bei ihren Schulungen besonders hervorhebt, ist die Rolle der Eltern. Sie sind oft in Eile und bevorzugen den kürzesten Schulweg, was jedoch nicht immer der sicherste ist. „Das wichtigste ist, dass Eltern Kinder am Gehsteig aussteigen lassen und nicht fahrbahnseitig“, mahnt sie. Außerdem empfiehlt sie Eltern, zusammen mit ihren Kindern den Schulweg detailliert zu üben. Diese Vorbereitungen sind entscheidend, um zu gewährleisten, dass die Kinder sich sicher fühlen und ihr Verhalten im Verkehr richtig steuern können.
Ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor, den Gersthofer anspricht, ist das Tragen von auffälliger Kleidung, um die Sichtbarkeit der Kinder zu erhöhen. Viele Kinder verzichten jedoch auf Reflektoren oder helle Kleidung, da sie dies nicht „cool“ finden. Dennoch ist es unerlässlich, ihnen zu vermitteln, wie wichtig diese Sicherheitsmaßnahmen sind.
Durch die engagierte Arbeit von Daniela Gersthofer in Wartmannstetten wird ein wichtiges Thema der Verkehrssicherheit in den Fokus gerückt. In einer Welt, in der Ablenkungen durch Technologie immer größer werden, ist es entscheidend, die nächste Generation auf die Gefahren im Straßenverkehr vorzubereiten und ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, sicher und verantwortungsbewusst unterwegs zu sein.
Die Initiativen von Gersthofer und das damit verbundene Schulwegtraining sind ein wichtiger Schritt, um die Verkehrssicherheit für Kinder nachhaltig zu verbessern und sie zu verantwortungsvollen Verkehrsteilnehmern zu erziehen.