Die Marienhauskliniken im Landkreis Neunkirchen haben in jüngster Zeit wesentliche Änderungen in der geburtshilflichen Versorgung angekündigt. Der Umzug der Geburtshilfe vom Marienkrankenhaus St. Wendel nach Neunkirchen ist eine Entscheidung, die sowohl durch Vorgaben des Bundesgesundheitsministeriums als auch durch einen spürbaren Mangel an Fachpersonal motiviert wurde. Ziel dieser Maßnahme ist es, ein Kompetenzzentrum zu schaffen, das werdenden Müttern umfassende Betreuung bietet.
In der offiziellen Pressemitteilung wird betont, dass eine neue Strukturierung der Geburtshilfe im nordöstlichen Saarland notwendig wurde, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Diese Notwendigkeit ergibt sich vor allem aus der Tatsache, dass die Mindestanzahl an Geburten für das Klinikum St. Wendel nicht mehr erfüllt werden kann, was durch die Bestimmungen der Bundesregierung zur Krankenhausreform vorangetrieben wird. Zudem fehlt es an Fachärzten und Pflegekräften, was die Rekrutierung unter den neuen Rahmenbedingungen erschwert.
Neues Konzept zur Sicherstellung der Versorgung
Um werdenden Eltern im Landkreis St. Wendel die notwendige Unterstützung auch weiterhin zu gewährleisten, haben die betroffenen Fachmediziner und Hebammen ein mehrstufiges Konzept entwickelt. Dies gliedert sich in drei zentrale Bereiche, die sich anhand des Schwangerschaftsverlaufs orientieren.
- Begleitung vor der Geburt
Die werdenden Mütter werden wie gewohnt von den örtlichen Hebammen sowie ihren Gynäkologen betreut. Zusätzlich wird der Marienkrankenhaus St. Wendel die Schaffung einer labortechnischen Anbindung an das Krankenhaus St. Wendel anstreben, um bei Bedarf eine schnellere Diagnostik durchführen zu können.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass den Schwangeren in den letzten Wochen vor der Geburt eine anästhesiologische Aufklärung angeboten wird. Diese Gespräche mit den local ansässigen Gynäkologen sind bereits in Planung.
- Die Entbindungsphase
Aktuell werden im Marienkrankenhaus St. Wendel zwei Entbindungsmodelle angeboten: zum einen die hebammengeführte Geburt und zum anderen die ärztlich geleitete Geburt. Die Vorgaben der Gesundheitsreform könnten dazu führen, dass es zukünftig mehr ambulante Geburten geben wird.
Um den Umzug der Geburtshilfe nach Neunkirchen zu bewerkstelligen, plant die Marienhauskliniken GmbH, zwei zusätzliche Kreißsäle in unmittelbarer Nähe zum vorhandenen OP-Bereich zu bauen. Diese neuen Kreißsäle sollen sowohl für ambulante als auch für hebammengeführte Geburten genutzt werden und damit einen reibungslosen Ablauf garantieren.
- Nachgeburtliche Betreuung
Nach der Entbindung ist eine umfassende Nachbetreuung von entscheidender Bedeutung. Die MHKLN plant, diese Nachbetreuung in St. Wendel durchzuführen, um den jungen Familien lange Anfahrtswege zu ersparen.
Die Unterstützung kann sowohl durch die Hebammenpraxis als auch durch den Hausarzt oder Kinderarzt gewährleistet werden.
Durch die Umstrukturierung und die Schaffung eines Viszeralchirurgischen Zentrums im Marienkrankenhaus St. Wendel, wird die Marienhausgruppe auf die neuen Anforderungen der Bundesregierung reagieren. Damit wird eine Konzentration der Kompetenzen in Neunkirchen ermöglicht, was letztlich sowohl den Schwangeren als auch ihren Neugeborenen zugutekommt, indem sie von einer optimalen medizinischen Versorgung profitieren.
Die Ansprechpartner für werdende Mütter im Raum St. Wendel bleiben wie gewohnt die Hebammen der Gemeinschaft Zauberhaft. Sie sind telefonisch für Fragen, Beratung oder Terminvereinbarungen erreichbar.
Quelle: PM der Marienhauskliniken im Landkreis Neunkirchen GmbH