Neunkirchen

FPÖ und ÖVP dominieren Wahl – SPÖ bleibt hinter Erwartungen zurück

FPÖ triumphiert in jeder dritten Gemeinde und erzielt in Hochburgen wie Eggern und Schwarzau mehr als 40 Prozent, während die SPÖ über die 40-Prozent-Marke stolpert und die ÖVP in einzelnen Gemeinden weit über 50 Prozent kommt – ein Ergebnis, das die politische Landschaft in Niederösterreich erschüttert!

In den letzten Wahlen in Niederösterreich hat die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) in 21 Gemeinden mehr als 40 Prozent der Stimmen erhalten. Dabei stellten Eggern (Bezirk Gmünd) mit 45,27 Prozent, Schwarzau im Gebirge (Bezirk Neunkirchen) mit 44,68 Prozent und Altmelon (Bezirk Zwettl) mit 44,57 Prozent die größten Hochburgen der FPÖ dar. Im Gegensatz dazu zeigte Laab im Walde (Bezirk Mödling) mit lediglich 14,13 Prozent Zustimmung, dass die Freiheitlichen dort auf wenig Unterstützung zählen konnten.

Im Gegensatz zur FPÖ gelang es der ÖVP, in zwölf Gemeinden über die 50-Prozent-Marke zu kommen. Besonders hervorzuheben sind Parbasdorf (Bezirk Gänserndorf) mit 58,47 Prozent, Ottenthal (Bezirk Mistelbach) mit 58,18 Prozent und Weitersfeld (Bezirk Horn) mit 56,17 Prozent. Am anderen Ende der Skala fiel die Zustimmung in Golling an der Erlauf (Bezirk Melk) mit nur 10,33 Prozent aus.

FPÖ zeigt starke Ergebnisse

Die SPÖ konnte hingegen in keiner Gemeinde mehr als 40 Prozent der Stimmen erreichen. Brand-Nagelberg (Bezirk Gmünd) verzeichnete mit 39,96 Prozent das beste Ergebnis für die Sozialdemokraten, gefolgt von Traiskirchen (Bezirk Baden) mit 39,25 Prozent und Golling mit 38,50 Prozent. In St. Corona am Wechsel (Bezirk Neunkirchen) war die Unterstützung mit nur 3,68 Prozent äußerst gering.

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Die NEOS erzielten in Gießhübl (Bezirk Mödling) mit 20,29 Prozent ihr bestes Ergebnis, während sie in Trattenbach (Bezirk Neunkirchen) und Schwarzenbach an der Pielach (Bezirk St. Pölten-Land) mit jeweils 1,63 Prozent am schlechtesten abschnitten. Für die Grünen war das Top-Resultat 15,03 Prozent in Maria Anzbach (Bezirk St. Pölten), während sie in Otterthal (Bezirk Neunkirchen) nur 0,80 Prozent erreichten.

Stimmungslage beeinflusst Wahlentscheidungen

Eine Umfrage von ORF/FORESIGHT/ISA hat gezeigt, dass die Stellvertretenden und Spitzenkandidaten während der Nationalratswahl am Sonntag nicht die Hauptgründe für die Wahlentscheidungen waren. Vielmehr bestimmten die Inhalte der Parteien die Wahlmotive der Wählerschaft. Insbesondere bei der ÖVP und SPÖ spielte auch die Bindung zur Stammwählerschaft eine Rolle. Diese Wahl stand ganz im Zeichen von Unzufriedenheit und dem Wunsch nach Veränderung.

Laut Meinungsforschern von Foresight haben 57 Prozent der Befragten eine negative Entwicklung Österreichs seit der letzten Nationalratswahl 2019 festgestellt. Die Unzufriedenheit mit der Regierung spiegelte sich auch in den Wahlentscheidungen wider – 42 Prozent der Wähler, die die Entwicklung negativ sahen, entschieden sich für die FPÖ, ebenso 44 Prozent der unzufriedenen Regierungsanhänger.
Diese signifikanten Ergebnisse der FPÖ überraschten nur wenige Beobachter. Sie scheinen die politische Landschaft entscheidend zu verändern, während die Aussichten für die anderen Parteien herausfordernd bleiben.

Alle Parteien richten ihren Blick bereits auf die Kommunalwahlen, die am 26. Januar 2025 in 568 niederösterreichischen Gemeinden stattfinden werden. Johannes Pressl, der Präsident des Gemeindebunds und selbst Mitglied der ÖVP, äußerte sich optimistisch über die zukünftigen Wahlergebnisse, trotz der „schmerzlichen Verluste“ in der jüngsten Wahl. Er betonte die Wichtigkeit kommunaler Themen, die sich häufig von den politischen Diskussionen auf Bundesebene unterscheiden.

Andreas Kollross, Präsident des Verbands sozialdemokratischer GemeindevertreterInnen, sprach von einer „Stadt-Land-Kluft“, die in den vergangenen Wahlgängen immer wieder beobachtet wurde. Er konstatierte, dass ohne das Auflösen dieser Kluft die Sozialdemokratie in Zukunft wohl keinen Erfolg bei Wahlen haben wird. Die Wahrnehmung von politischen Fragen ist stark durch den Wohn- und Arbeitsort der Menschen geprägt, was die Herausforderung für die SPÖ in den kommenden Jahren verdeutlicht.

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