Am Donnerstag, dem 12. September 2024, wurde ein bedeutender Fortschritt im Bau des Semmering-Basistunnels erzielt. Der Durchschlag der ersten Röhre hat nun die Stadt Mürzzuschlag in der Steiermark mit der Gemeinde Gloggnitz im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich verbunden. Diese Entwicklung markiert einen entscheidenden Schritt im Verlauf des gesamten Projekts, das seit 2014 vorangetrieben wird.
Für die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) bedeutet dieser Durchschlag nicht nur einen Fortschritt, sondern auch einen großen Meilenstein. Die Bauarbeiten an den beiden Röhren, die jeweils rund 27,3 Kilometer lang sind, stehen kurz vor ihrem Abschluss. Der Durchschlag der zweiten Röhre wird im ersten Quartal 2025 erwartet, was darauf hindeutet, dass alle Vortriebsarbeiten zum Abschluss kommen werden.
Bedeutung für den Schienenverkehr
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler äußerte sich erfreut über diese Entwicklung und betonte die positive Auswirkung des Semmering-Basistunnels auf den Schienenausbau. „Mit dem Tunnel werden wir die Fahrzeit zwischen Wien und dem Süden Österreichs spürbar verkürzen und bieten sowohl für Personen als auch für Güter attraktivere Bahnverbindungen im Herzen Europas“, erklärte sie bei der Feierlichkeit. Gewessler bedankte sich bei allen Beteiligten, die maßgeblich an diesem Projekt beteiligt sind, und hob hervor, dass man durch diesen Durchschlag dem Fertigstellungstermin näher gerückt sei.
Andreas Matthä, der Vorstandsvorsitzende der ÖBB, verglich die Herausforderungen des Projekts mit einem Marathon und würdigte das Engagement aller Projektbeteiligten. „Unter schwierigen geologischen Rahmenbedingungen haben alle Beteiligten, von der Projektleitung bis zu externen Partnern und den Mineuren, Großartiges geleistet“, sagte er. Diese Aussage unterstreicht nicht nur die Komplexität der Bauarbeiten, sondern auch den enormen Aufwand, der hinter einem solchen Infrastrukturprojekt steckt.
Der Semmering-Basistunnel ist nicht nur für die Region von Bedeutung, sondern stellt auch einen wichtigen Fortschritt für den gesamten europäischen Schienenverkehr dar. Die ÖBB haben angekündigt, dass die Zugfahrt zwischen Graz und Wien bis 2030 um bis zu 50 Minuten verkürzt werden könnte. Momentan beträgt die Fahrzeit für die schnellsten Züge etwa zweieinhalb Stunden, was mit der Fertigstellung des Tunnels erheblich gesenkt werden kann.
In einer Pressemitteilung enthüllten die ÖBB, dass bereits 99 Prozent des Tunnels ausgegraben sind. Der Innenausbau des Tunnels, der bereits im Jahr 2020 begonnen wurde, hat ebenfalls große Fortschritte gemacht. Insgesamt wurden bereits 40 Kilometer des Innenausbaus abgeschlossen. Sobald die Innenschale in voller Länge installiert ist, folgt der Baustandard, bei dem Gleise, elektrische Leitungen und andere technische Anlagen eingebaut werden müssen.
Der Semmering-Basistunnel ist ein Teil der Südstrecke, die wiederum Teil des europäischen Baltisch-Adriatischen Korridors ist. Wie die ÖBB erklärt haben, arbeiten sie an über 100 Projekten entlang dieser wichtigen Verkehrsader. Dieses Vorhaben unterstreicht die strategische Bedeutung des Projekts und zeigt, dass der Fokus nicht nur auf der Fertigstellung des Tunnels, sondern auch auf der Verbesserung des gesamten Schienennetzes in Österreich und Europa liegt.
Die Bedeutung des Semmering-Basistunnels im Kontext des europäischen Schienennetzes kann kaum überschätzt werden. Es steht außer Frage, dass diese Investition nicht nur den Reiseverkehr, sondern auch den Gütertransport zwischen den europäischen Regionen erheblich verbessern wird.
Für weiterführende Informationen und ausführliche Berichterstattung über das Projekt, siehe die aktuellen Nachrichten auf steiermark.orf.at.