Im saarländischen Neunkirchen fand kürzlich eine wichtige Übung statt, die die Rettung von Archivdokumenten im Ernstfall simulierte. Helferinnen und Helfer des Landesarchivs sowie vom Technischen Hilfswerk (THW) trainierten, wie sie im Falle einer Überschwemmung schnell und effektiv reagieren können. Die Grundlagen dieser Übung sind entscheidend, denn bei einem Wasserschaden müssen viele Faktoren beachtet werden, um die wertvollen Dokumente vor der Zerstörung zu bewahren.
Die Koordination während einer Rettungsaktion spielt eine zentrale Rolle. „In der Tat ist das eine große Herausforderung, dass nichts durcheinander kommt“, erklärt Christine Frick vom saarländischen Landesarchiv. Es gilt, jeden Schritt von der Bergung bis zur Lagerung gründlich zu dokumentieren, sodass nachvollziehbar bleibt, wo die Akten gelandet sind. Um diese Präzision zu gewährleisten, werden verschiedene Listen geführt. Frick betont: „Das ist wirklich eine Herausforderung und gerade bei der Übung stellen wir fest, dass wir uns noch verbessern können.“
Die Herausforderung der Dokumentenrettung
Sobald die Dokumente aus dem Archiv gerettet wurden, ist der nächste Schritt entscheidend: die Überprüfung des Zustands des Materials. Je nach Schwere der Durchnässung sind unterschiedliche Rettungsmethoden erforderlich. Zunächst muss das Wasser schnellstmöglich von den Unterlagen entfernt werden, da die Zeit gegen die Retter arbeitet. „Wichtig ist, dass das nasse Archivgut möglichst schnell tiefgefroren wird, damit es keinen weiteren Schaden nimmt“, erklärt Frick. Schimmelpilze können sich bereits nach zwei Tagen bilden, sodass zügiges Handeln notwendig ist.
Die Übungen sind für das THW Neunkirchen eine ganz neue Erfahrung. Stefan Margardt, ebenfalls vom THW Neunkirchen, hebt hervor: „Normalerweise arbeiten wir mit großen Geräten, aber hier kommt es auf Fingerspitzengefühl an.“ Solche Übungen verdeutlichen die Komplexität der Bergungstätigkeiten im Archiv und unterstreichen die Wichtigkeit gut geplanter Notfallstrategien.
Ein Blick in die Zukunft
Das saarländische Landesarchiv hat erkannt, dass regelmäßige Übungen notwendig sind, um die Einsatzkräfte optimal vorzubereiten. Daher ist geplant, diese Notfallübungen künftig jedes Jahr mit den Rettungskräften durchzuführen. Dies wird helfen, die Abläufe zu optimieren und die Bereitschaft im Ernstfall zu erhöhen. Die Übung in Neunkirchen hat gezeigt, wie ernst diese Thematik genommen wird und dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen, um die wertvollen historischen Dokumente bestmöglich zu schützen.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, wie bereits in einem Artikel von www.sr.de berichtet, wird die Bedeutung solcher Übungen in Zukunft weiter zunehmen.