Gmünd

«Erntezeit in Heidenreichstein: Die Käsemacher verwandeln Paprika in Antipasti»

In Heidenreichstein läuft die Antipasti-Produktion auf Hochtouren: 77 Mitarbeiter verarbeiten frisch geerntete Peppersweet, während sich die Käsemacher auf spannende Erlebnisse für Gäste vorbereiten!

In der Käsemacherwelt in Heidenreichstein hat die Verarbeitung von Peppersweet und anderen Antipasti begonnen, nachdem die Schaukäserei geschlossen wurde. Die frischen, bunten Paprika rollen über die Förderbänder, werden sorgfältig geprüft und aufbereitet. Der süße Duft der gekochten Paprika erfüllt die feuchtwarme Luft der Produktionsstätte. Bislang haben die Mitarbeiter viel Arbeit in die Verarbeitung dieser schmackhaften Früchte gesteckt, die nun in Essiglake eingelegt werden. Auf diese Weise wird ein schmackhaftes Sortiment für den Verkauf vorbereitet.

Im aktuellen Saisonhöhepunkt sind nun insgesamt 77 Mitarbeiter in der Käsemacherwelt beschäftigt, davon vier aus der Stammbelegschaft. Der Großteil stammt aus den Reihen der Schüler, Studenten und Saisonarbeiter, die hier eine vorübergehende Anstellung gefunden haben. Während die Ernte normalerweise einer kontinuierlichen Planung bedarf, sorgt die Natur dafür, dass Qualität und Menge der Produkte schwer vorhersagbar sind, was die Personalplanung erschwert. Doris Ploner, die Geschäftsführerin, erklärt: „Flexibilität ist unerlässlich, um den Bedürfnissen gerecht zu werden.“ Die erste Lieferung der Grillpaprika kam Mitte Juli an, und mit dem Eintreffen der Peppersweet, die als Verkaufsschlager gilt, wird die Arbeit zunehmen.

Schwierige Erntebedingungen

Die heuer verzeichnete Erntemenge liegt bei 700 Tonnen, was im Vergleich zur Vorjahresernte um 200 Tonnen weniger ist. Aufgrund einer unerwartet hohen Ernte von 900 Tonnen im Jahr 2023 entschieden sich die Landwirte für einen Rückgang des Anbaus. Insbesondere die Auswirkungen von Preissteigerungen auf dem Markt haben dazu geführt, dass die Lagerbestände besser gefüllt sind als im Vorjahr. Auch die Nachfrage nach Käsemacher-Produkten ist zurückgegangen, dennoch wird ein Umsatz von 20 Millionen Euro erwartet, was immer noch über den Werten vor der Covid-Pandemie liegt.

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Die Käsemacherwelt hat sich seit ihrer Gründung 2012 ständig weiterentwickelt. Anfangs als Schaukäserei und Ausflugsziel gedacht, übernehmen sie nun im Jahr 2022 die zentrale Rolle in der Verarbeitung von Antipasti. Die Verlagerung der Produktionsstraße war notwendig geworden, da die alten Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten. Zu den verarbeiteten Zutaten zählen neben den Peppersweet auch Zucchini, Champignons, Tomaten und viele andere Obst- und Gemüsesorten, die größtenteils mit Käsemacher-Saatgut in Ungarn und Burgenland angebaut werden.

Besuchserlebnisse und lokale Produkte

Ein Highlight der Käsemacherwelt ist die Möglichkeit für Besucher, hautnah an der Herstellung der Antipasti teilzunehmen. Claudia Sadlo, die Standortleiterin, informiert über die gestiegenen Besucherzahlen und das erweiterte Angebot an Kinderführungen, die das Erlebnis für Familien ansprechend machen. Nicht nur die Antipasti-Verarbeitung zieht Gäste an, auch das Restaurant „Kaskuchl“, das von Kerstin und Chris Webster geleitet wird, verzeichnet einen Anstieg an Feierlichkeiten und Hochzeiten, bei denen die Produkte der Käsemacher begehrt sind.

Ein interessantes Detail der Produktion ist die Verarbeitung des Ausschusses. Bei der Herstellung der Peppersweet entsteht ein Drittel an unerwünschten Produkten, die beim Ausstechen und Entkernen anfallen. Diese werden sachgerecht aussortiert. Was intakt ist, wird für Chutneys oder andere Produkte weiterverarbeitet. Der Rest, wie Kerne und Stängel, findet seinen Weg in die regionale Biogasproduktion und hilft somit, Energie zu erzeugen.

Die Käsemacherwelt in Heidenreichstein präsentiert sich nicht nur als Produktionsstandort, sondern als ein Ort, der Besucher anzieht und der eine Brücke zwischen traditioneller Lebensmittelverarbeitung und modernen Erlebnissen schlägt. Mit der laufenden Verarbeitung von Antipasti und dem Fokus auf regionale Produkte bleibt der Standort ein wichtiger Akteur in der heimischen Lebensmittelindustrie.

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