Am heutigen Weltkrebstag, dem 4. Februar 2025, betonen führende Experten in Österreich die Crucialität der Früherkennung, um die Chancen auf Heilung signifikant zu steigern. Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, appelliert an die Bevölkerung, die jährlichen kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen bei Ärzten in Anspruch zu nehmen. „Je früher Krebs diagnostiziert wird, desto eher kann eine Behandlung beginnen“, erklärt Steinhart und unterstreicht die Errungenschaften der österreichischen Gesundheitsversorgung, die auf einem hohen Niveau ist, wie auch Paul Sevelda, Präsident der Österreichischen Krebshilfe, bestätigt.
Verbesserungsbedarf in der Krebsvorsorge
Sevelda betont jedoch die Notwendigkeit, weitere Anstrengungen zu unternehmen, da eine Zunahme von Krebserkrankungen in der Zukunft zu erwarten ist. Dies erfordert zusätzlichen medizinischen Fachkräften, die sich auf die Betreuung von Krebspatienten spezialisieren. „Wir müssen zertifizierte Zentren schaffen, die interdisziplinär und nach den neuesten wissenschaftlichen Standards arbeiten“, fordert Sevelda. Bereits jetzt führen zukunftsgerichtete Programme zur Früherkennung, wie das Brustkrebsvorsorgeprogramm, zu besseren Überlebenschancen. Aus diesen Erfahrungen sollte für andere Krebsarten wie Prostata- oder Dickdarmkrebs ein ähnliches Modell entwickelt werden, um die Behandlungsergebnisse zu optimieren.
Ein weiterer Aspekt ist die steigende Zahl an jüngeren Krebspatienten. In diesem Zusammenhang sprechen sich Experten dafür aus, Vorsorgeuntersuchungen früher anzubieten, um rechtzeitig eingreifen zu können. Steinhart und Sevelda empfehlen, die Vorsorgeuntersuchungen für Dickdarm und Prostata bereits ab 45 und für die Brust ab 40 Jahren durchzuführen. Um die Belastung des Gesundheitssystems zu verringern, könnte die Einführung von „Cancer-Nurses“ eine Lösung sein. Diese Fachkräfte könnten als Bindeglied zwischen Patienten und Ärzten fungieren und somit die Versorgungsqualität erhöhen.
Schließlich weist Sevelda auf die persönliche Verantwortung hin, um dem Krebs vorzubeugen. Ausreichende Bewegung, Nichtrauchen und Schutzimpfungen wie gegen HPV, die sechs verschiedene Krebserkrankungen verhindern können, spielen eine entscheidende Rolle in der Prävention. Zudem ist es unerlässlich, die Angebote zur Früherkennung effektiv zu nutzen, um die Diagnose in einem behandelbaren Stadium zu erhalten. Die Wichtigkeit der Früherkennung wird in der Arbeit der Österreichischen Krebshilfe deutlich, die sich seit Jahren für hochwertige Betreuung und umfassende Information der Bevölkerung stark macht, um die Auswirkungen der Krankheit zu minimieren.
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