In der zentralukrainischen Stadt Poltawa kam es zu einem verheerenden Raketenangriff, der die Region erschütterte und die Zahl der Todesopfer auf 49 ansteigen ließ. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Dmytro Lasutkin, berichtete im ukrainischen Fernsehen, dass zusätzlich mindestens 206 Menschen verletzt wurden. Berichten zufolge könnten bis zu 18 weitere Personen noch unter den Trümmern vermutet werden, was die Lage zusätzlich dramatisch macht.
Ursprünglich sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von 41 Toten und mehr als 180 Verletzten. Selenskyj präzisierte, dass zwei russische Raketen gezielt eine Bildungseinrichtung sowie ein angrenzendes Krankenhaus trafen. Die Bildungsmittel wurden dabei erheblich beschädigt, einschließlich eines Teils des Instituts für Kommunikation, das schon seit den 1960er-Jahren, als die Ukraine noch zur Sowjetunion gehörte, besteht und hochqualifizierte Telekommunikationsspezialisten ausbildet.
Details zum Angriff und den Folgen
Poltawa, etwa 300 Kilometer östlich von Kiew gelegen, hatte vor Beginn des Krieges eine Bevölkerung von rund 300.000 Einwohnern. Diese Stadt, die schon viele Herausforderungen durch den Konflikt durchgemacht hat, sieht sich nun mit dieser brutal erhöhten Zahl an Opfern konfrontiert. Angesichts solcher Angriffe wird der internationale Druck auf die russischen Aggressionen insbesondere gegen Zivilziele weiter wachsen.
Zusätzlich zu den schrecklichen Opfern, die in diesem Angriff zu beklagen sind, kommt es innerhalb der ukrainischen Regierung zu signifikanten Veränderungen. Mehrere Kabinettsmitglieder haben ihren Rücktritt eingereicht, darunter der Minister für strategische Industrie, Olexander Kamyschyn, der eine Schlüsselrolle in der heimischen Waffenproduktion während des Krieges spielte. Kamyschyn erklärte, dass er im Verteidigungssektor in einer anderen Funktion tätig bleiben werde. Auch der Justizminister Denys Maliuska und der Umweltminister Ruslan Strilets haben ihre Ämter niedergelegt. Solche Rücktritte können im politischen Kontext der Ukraine als Reaktion auf den Luftangriff und die damit verbundenen Herausforderungen angesehen werden.
Der Angriff auf das Institut für Kommunikation ist nicht nur ein weiterer Beweis für den anhaltenden Konflikt, sondern wirft auch Fragen über die Sicherheit in den Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine auf. Es steht zu befürchten, dass diese Art von Angriffen weiter zunehmen könnte, was die humanitäre Lage der Zivilbevölkerung noch kritischer machen würde.