Die Kärntner Verkehrslandschaft zeigt sich in neuem Licht: Während der Umsteigertage zählte man einen bemerkenswerten Anstieg der Fahrgäste. Rund 30 Prozent mehr Menschen nutzten die Angebote der Kärntner Linien, was beeindruckenden 117.000 zusätzlichen Fahrten im Vergleich zu einer regulären Woche entspricht. Reinhard Wallner, Sprecher der Kärntner Linien, führt dieses Wachstum auf intensives Marketing zurück, das gezielt Berufstätige ansprach. „Wir waren aktiv bei vielen Firmen unterwegs, wie bei KABEG in Villach, um direkt mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und Informationen zu liefern“, erklärte er.
Zusätzliche Erfolge verzeichnete das Unternehmen auch am Wochenende sowie im Fernverkehr. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Verkaufszahlen des Kärnten-Tickets, das sich verdoppelte. Für einen Jahresbeitrag von 399 Euro können Nutzer alle öffentlichen Verkehrsmittel im Land in Anspruch nehmen. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass viele Fahrgäste, die während der Umsteigertage die öffentlichen Verkehrsmittel ausprobiert haben, auch weiterhin bleiben könnten.
Herausforderungen der Anbindung
Es bleibt allerdings festzustellen, dass die Anbindung in Kärnten nicht überall zufriedenstellend ist. Wallner merkt an, dass Regionen mit intensiveren Angeboten auch eine stärkere Nachfrage erfahren. Besonders in urbanen Zentren wie Klagenfurt oder Villach ist dies deutlich zu sehen. Dennoch zeigt sich auch in weniger dicht besiedelten Gebieten eine positive Entwicklung.
Um die Mobilität in Kärnten weiter zu verbessern, hat sich die Kärntner Landesregierung entschieden, den sogenannten Mikro-ÖV auszubauen. Dabei handelt es sich um kleinere Rufbusse, die speziell in ländlichen Regionen eingesetzt werden sollen. „Das Ziel ist es, von Anfang an eine gute öffentliche Verkehrsanbindung sicherzustellen, auch in Gebieten, in denen traditionell wenig Linienverkehr existiert”, so Sebastian Schuschnig, Mobilitätsreferent der ÖVP. Bis zum Jahr 2030 sollen etwa 100 Gemeinden in Kärnten von diesem verbesserten Mikro-ÖV-Netz profitieren.
Diese innovative Strategie könnte nicht nur die Mobilität im ländlichen Raum erhöhen, sondern auch dazu beitragen, die Beziehung der Menschen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln zu stärken, was angesichts der aktuellen Herausforderungen im Verkehrssektor von großer Bedeutung ist. Die Hoffnung liegt darauf, dass durch die Umsetzung dieser Maßnahmen die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel nachhaltig steigt und ein Umdenken im Mobilitätsverhalten der Kärntner Bevölkerung erfolgt.
Die positiven Entwicklungen und der Anstieg der Nutzung sind somit nicht nur ein aktueller Trend, sondern könnten langfristig die Verkehrsinfrastruktur in Kärnten stabilisieren und weitere Fortschritte anstoßen.