Am vergangenen Samstag fand in Kärnten eine umfangreiche Übung zur Bekämpfung von Waldbränden statt. Dabei mobilisierten die Feuerwehren aus den Bezirken Hermagor, Villach-Land und Villach-Stadt insgesamt 104 Einsatzkräfte sowie 28 Fahrzeuge, um sich in Kötschach-Mauthen auf die Herausforderungen eines Vegetationsbrandes vorzubereiten.
Diese großangelegte Übung wurde vom Katastrophenhilfszug 1 (KAT-Zug 1) des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes organisiert. Die Übungsannahme basierte auf einem fiktiven Waldbrand, der seit mehreren Tagen in der Region der Mauthner Alm wütete, die sich in einer Höhe von etwa 1.200 Metern westlich der Enzianhütte befindet. Ziel war es, die örtlichen Einsatzkräfte bei der Bodenbrandbekämpfung sowie dem Aufbau von Sprinkleranlagen zu unterstützen.
Wassertransport im Gebirge
Der erste Teil der Übung konzentrierte sich auf die Etablierung der notwendigen Wasserversorgung. Hierfür wurde eine mehr als drei Kilometer lange Schlauchleitung bis zum Gasthof Lamprechtbauer verlegt, die über acht Tragkraftspritzen betrieben wurde. Diese Maßnahme erforderte, dass über 100 Höhenmeter überwunden wurden. Ein Abrollcontainer fungierte als Wasserzwischenspeicher, da viele Löschfahrzeuge im Gebirge stationiert waren.
Im weiteren Verlauf wurde das Löschwasser im Tankpendelverkehr über einen Schotterweg, der sich etwa fünf Kilometer hinauf in die Berge erstreckte, transportiert. Oben angekommen, wurde es in einem speziellen Löschwasserbuffer bereitgehalten, um den Löschmannschaften und der Sprinkleranlage zur Verfügung zu stehen. Zudem trainierte ein MRAS-Trupp (Menschenrettung und Absturzsicherung) gemeinsam mit einem Feuerwehrarzt die Rettung von Kameraden aus unwegsamem Gelände.
Kommandozentrale und Übungsbeobachter
Um während der Übung die Kommunikation zwischen dem KAT-Zug 1 und der lokalen Einsatzleitung zu optimieren, wurde der Bezirkseinsatzstab des Bezirkverbandes Feuerwehren (BFKdo) Hermagor in einem Feuerwehrstützpunkt in Kötschach-Mauthen eingerichtet. Dies gewährleistete einen reibungslosen Austausch von Informationen und Strategien zwischen den verschiedenen Einheiten.
Zu den Übungsbeobachtern zählten auch hochrangige Vertreter der Feuerwehrorganisationen, darunter Landesfeuerwehrkommandant (LFK) Rudolf Robin und Katastrophenhilfszug-Koordinator Libert Pekoll. Des Weiteren waren Bezirksfeuerwehrkommandant Herbert Zimmermann sowie der Standortleiter des Roten Kreuzes in Kötschach-Mauthen, Günther Themessl, anwesend.
Diese Übung stellt einen wichtigen Bestandteil der Vorbereitung auf echte Notfälle dar und zeigt das hohe Engagement der Feuerwehrkräfte in Kärnten. Die strukturierten Abläufe und die effektive Teamarbeit sind entscheidend, um im Ernstfall schnell reagieren zu können und möglicherweise Leben zu retten. Künftige Übungen werden weiterhin notwendig sein, um die Fähigkeiten und die Koordination der Einsatzkräfte ständig zu verbessern.