Am Samstag, dem 7. September 2024, fand in der Marktgemeinde Kötschach-Mauthen eine große Übung zur Bekämpfung von Waldbränden statt. Organisiert vom Katastrophenhilfszug 1, nahmen insgesamt 104 Feuerwehrkräfte und 28 Fahrzeuge aus den Bezirken Hermagor, Villach-Land und Villach-Stadt teil. Ziel der Übung war es, Szenarien zu simulieren, die im Falle eines ernsthaften Waldbrandes auftreten könnten, insbesondere in schwierigen, abgelegenen Gebieten.
Bei der Übung wurde ein fiktiver Waldbrand im Hochgebirge angenommen, der bereits seit mehreren Tagen wütete. Der Einsatzort war im Bereich der Mauthner Alm, westlich der Enzianhütte, in einer Höhe von etwa 1.200 Metern. Hierbei lag der Schwerpunkt auf der Unterstützung der lokalen Einsatzkräfte durch den KAT-Zug 1, insbesondere hinsichtlich der Bodenbrandbekämpfung und der Installation von Sprinklern zur gezielten Brandbekämpfung.
Wassertransport für die Einsatzkräfte
Ein zentraler Punkt der Übung war die effektive Wasserversorgung für die Brandbekämpfung. Im ersten Abschnitt wurde eine Schlauchleitung von über drei Kilometern Länge eingerichtet, die vom Valentinbach zum Gasthof Lamprechtbauer führte. Hierfür wurden acht Tragkraftspritzen entlang der Wege und Straßen eingesetzt. Dabei mussten die Einsatzkräfte auch über 100 Höhenmeter überwinden, was die Herausforderung zusätzlich erschwerte. Am Ende der Leitung wurde ein Abrollcontainer als Wasserzwischenspeicher eingerichtet, um die Löschwasserversorgung zu sichern.
Im darauf folgenden Abschnitt wurde das Löschwasser per Tankpendelverkehr über einen Schotterweg weitere fünf Kilometer auf den Berg transportiert. Dort wurde es in einem speziellen Löschwasserbuffer bereitgestellt, sowohl für die Einsatzkräfte als auch für die Sprinkleranlagen. Gleichzeitig übte ein MRAS-Trupp (Menschenrettung und Absturzsicherung) in Zusammenarbeit mit einem Feuerwehrarzt und Feuerwehrsanitätern die Kameradenrettung aus unwegsamem Gelände, was die Risiken, die bei der Brandbekämpfung in bergigem Gelände bestehen, verdeutlichte.
Koordination und Führungsunterstützung
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Übung war die Kommunikationsschulung zwischen dem KAT-Zug 1 und der örtlichen Einsatzleitung. Zu diesem Zweck wurde ein Bezirkseinsatzstab des BFKdo Hermagor im Feuerwehrstützpunkt in Kötschach-Mauthen eingerichtet. Unter den Übungsbeobachtern befanden sich hochrangige Feuerwehrvertreter wie der Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin, der Katastrophenhilfszug-Koordinator Libert Pekoll sowie der Bezirksfeuerwehrkommandant Herbert Zimmermann. Auch der Bürgermeister von Kötschach-Mauthen, Josef Zoppoth, und der Ortsstellenleiter des Roten Kreuzes, Günther Themessl, waren anwesend und konnten sich ein Bild von den Leistungen der Feuerwehrleute machen.
Die Übung hatte auch eine symbolische Bedeutung – sie zeigt das Engagement und die Einsatzbereitschaft der Feuerwehrkräfte in Kärnten, wenn es darum geht, in Krisensituationen zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen. Ein besonderer Dank ging an die Grundbesitzer, die die erforderlichen Übungsorte zur Verfügung stellten, um diesen wichtigen Bestandteil der Brandbekämpfung zu ermöglichen.
Die Ausführung der Übung und die intensive Vorbereitung der Einsatzkräfte spiegeln nicht nur die Professionalität und das Engagement wider, sondern auch die Notwendigkeit einer sinnvollen und organisatorisch gut geplanten Zusammenarbeit im Angesicht von Katastrophen.
Text: BI Florian Jost
© KLFV KAT-Zug 1