Am 8. November 2024 fand im Haus der Regionen in Stein ein bedeutender Workshop mit dem Titel „Herkunftsfragen von jüdischem Eigentum“ statt, anlässlich der Reichspogromnacht. Schülerinnen und Schüler der 4HLM der HLM HLW Krems beschäftigten sich im Rahmen ihres Geschichts- und Politikunterrichts intensiv mit der systematischen Verfolgung und Beraubung jüdischer Menschen während der NS-Zeit. Diese Veranstaltung richtete den Fokus auf essenzielle Fragen wie: „Wie kamen die ausgestellten Gegenstände ins Museum?“ und „Welche Schritte sind notwendig, um sie an die rechtmäßigen Eigentümer oder ihre Nachfahren zurückzugeben?“, um ein tieferes Verständnis für die Schicksale der betroffenen Menschen zu fördern, wie meinbezirk.at berichtete.
Historische Perspektiven und moderne Restitution
Der Workshop war nicht nur ein Blick in die Vergangenheit, sondern zeigte auch die Relevanz der heutigen Provenienzforschung und Restitution in Österreich auf. Durch die Auseinandersetzung mit historischen Objekten und deren Geschichten erhielten die Jugendlichen wertvolle Einblicke in die Auswirkungen der NS-Verfolgung. Diese kritische Reflektion über die Vergangenheit ist entscheidend für das Verständnis ihrer Verbindung zur Gegenwart.
Parallel dazu trägt das Projekt „Mapping the Lives“ dazu bei, das Gedächtnis an die Verfolgten des NS-Regimes lebendig zu halten. Durch interaktive Stadtpläne und Biographien wird die Wohnhistorie der zwischen 1933 und 1945 verfolgten Personen dokumentiert. In einem innovativen Ansatz werden persönliche Daten, inklusive Fotos und Informationen über Familienmitglieder, in eine Online-Karte integriert, um den Opfern einen physischen Ort zurückzugeben. So wird jede bekannte Adresse zu einem Teil der historischen Erzählung, die den Menschen hinter den Namen Geltung verleiht, wie tracingthepast.org präsentiert. Dies ermöglicht es, die angesichts des Holocausts verlorene Geschichte der betroffenen Personen virtuell neu zu konstruieren und trägt erheblich zur Aufarbeitung der Vergangenheit bei.