Die Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm steht vor der Nationalratswahl als Kandidatin auf Platz zwei der ÖVP-Bundesliste hinter Kanzler Karl Nehammer. Sie kritisiert das Justizministerium wegen der Untätigkeit bei der Einführung eines Verbots für ungefragt gesendete Genitalbilder. Nach der Wahl schließt sie ihre dauerhafte Rückkehr nach Oberösterreich aus.
Plakolm hat im Verlauf ihrer Amtszeit in der erweiterten Bundesregierung diverse Aufgaben übernommen, die von Zivildienst bis zur Digitalisierung reichen. Sie betont Erfolge wie die Förderung des Zivildiensts für Pflegeberufe und die Erweiterung der Spendenabsetzbarkeit für gemeinnützige Vereine. Kritisch äußert sie sich zur Nichtumsetzung des Dick-Pic-Paragrafen, den die Grünen befürworten. Sie verlangt eine gesetzliche Regelung über das Strafrecht, während die Grünen Verstöße lieber im Verwaltungsstrafrecht sanktionieren würden.
Die Grünen sind verärgert über Plakolms Vorgehen und werfen ihr vor, politische Showpolitik zu betreiben. Sie betonen, dass Plakolm ihren Gesetzesentwurf für ein Dick-Pic-Verbot ignoriert und keine Verhandlungstermine anbietet. Im Gegenzug erwartet Plakolm von den Grünen einen neuen Vorschlag und beharrt auf der strafrechtlichen Verankerung. Des Weiteren fordert sie 400.000 Euro für den Kinderschutz, die vom Bundeskanzleramt für Vereine bereitgestellt werden, die Kinderschutzmaßnahmen umsetzen.
Plakolm tourt im Sommer mit dem „Mu(h)tiger“, einem KI-generierten Kuh-Tiger-Hybrid, durch die Bundesländer, um Wählerstimmen zu gewinnen. Trotz ihrer gesicherten Plätze auf den Wahllisten plant sie keine dauerhafte Rückkehr nach Oberösterreich. Sie hofft auf ein Mandat im Nationalrat und sieht sich als starke Vertreterin von Oberösterreich in der Bundesregierung. Bezüglich einer möglichen Regierungsbeteiligung in der Zukunft äußert sie sich zurückhaltend und schließt keine Partei grundsätzlich aus, betont aber, dass es mit der ÖVP keinen Bundeskanzler Herbert Kickl geben wird.