Der Neusiedler See hat sich in diesem Sommer als widerstandsfähig erwiesen, trotz der extremen Hitze, die Österreich vielerorts erfasste. Die hohen Temperaturen waren zwar spürbar, dennoch blieb die Wasserqualität des beliebten Sees in einem erfreulichen Zustand. Der Grund dafür sind der hohe Wasserstand und der stete Wind, die zusammen verhinderten, dass Sauerstoffarmut auftrat, was in anderen Regionen zu Fischsterben führen kann.
Rund um den Neusiedler See konnten Wassersportler und Touristen ihre Aktivitäten ungestört genießen. Kitesurfen und Segeln waren auch bei den hohen Temperaturen problemlos möglich. Dies ist ein deutlicher Unterschied zu den Bedingungen im Sommer 2022, als der Wasserstand so niedrig war, dass Rettungsboote nicht mehr hinausfahren konnten. Insbesondere eine solche positive Entwicklung macht die Freude unter den zuständigen Stellen spürbar.
Wasserstand und Saisonbilanz
Aktuell liegt der Wasserstand des Neusiedler Sees bei 115,20 Metern über dem Adriatischen Meer, was 30 Zentimeter über dem Tiefstwert von 2022 entspricht. Im Juni erreichte der Wasserstand sogar das langjährige Mittel, bevor er durch die Sommerhitze sank. Dennoch bleibt die Lage vorteilhaft. Christian Sailer, der Leiter der „Task Force Neusiedler See“, betont, dass man auf die positive Saison eingestellt war und dieser Sommer durchweg gut verlief.
„Kitesurfen, Segeln, die Boote – alles konnte in dieser Saison sehr zufriedenstellend betrieben werden“, erklärt Sailer. Ein entscheidender Punkt für den laufenden Erfolg ist die beeindruckende Wasserqualität, die in regelmäßigen Tests als „gut“ bewertet wurde. Diese positiven Nachrichten fördern nicht nur den Wassersport, sondern sind auch ein Zeichen für die Attraktivität der Region im Rahmen des Tourismus.
Tourismuszahlen im Aufschwung
Die positiven Entwicklungen um den Neusiedler See machen sich auch im Tourismus bemerkbar. Laut dem Geschäftsführer von Burgenland Tourismus, Didi Tunkel, stieg die Zahl der Ankünfte von Mai bis Juli um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Nächtigungen um 5,4 Prozent zugenommen haben. „Der aktuelle Wasserstand wirkt sich selbstverständlich positiv auf die Tourismuszahlen aus. Das zeigt auch, wie wichtig der See als Ressource für unsere Region ist“, so Tunkel.
Dieser bemerkenswerte Anstieg der touristischen Aktivitäten scheint die Region zu stärken und gibt Hoffnung auf eine weiterhin positive Entwicklung im Herbst. Tatsächlich hofft Sailer, dass der Herbstregen wie im letzten Jahr auch dieses Mal eintritt, um die Wasserverhältnisse stabil zu halten.
Zusätzlich wurde eine Grundsatzvereinbarung zum Schutz der Wasserressourcen in Ostösterreich unterzeichnet, die von der Wirtschaftskammer Burgenland als wichtige Maßnahme für die Unternehmer begrüßt wird. Präsident Andreas Wirth sieht darin Planungssicherheit und Sicherheit für Arbeitsplätze, was auch dem Tourismus- und Wirtschaftsstandort Burgenland zugutekommt.
Insgesamt zeigt der Neusiedler See, wie durch gute Wasserverhältnisse und effektives Management positive Ergebnisse sowohl für die Natur als auch für die lokale Wirtschaft erzielt werden können. Dies könnte als Modell für andere Regionen dienen, die in Zeiten des Klimawandels mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind.