Der Neusiedler See hat trotz des extrem heißen und trockenen Sommers eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gezeigt. Laut Berichten hat sich die Wassertemperatur im August auf rekordverdächtige 29,5 Grad Celsius erhöht, doch der weiterhin hohe Wasserstand und die anhaltenden Winde haben Sauerstoffmangel und ein drohendes Fischsterben verhindert. Diese Umstände haben es möglich gemacht, dass Wassersportarten wie Surfen und Bootsfahrten ohne Einschränkungen ausgeübt werden konnten, was den Sommer für viele Sportler und Touristen zu einem positiven Erlebnis gemacht hat.
Aktuell beträgt der Wasserstand des Neusiedler Sees 115,20 Meter über Adria, was bemerkenswerte 30 Zentimeter über dem Tiefstand von 2022 liegt. Im Juni war der Wasserstand sogar fast auf dem langjährigen Mittel, bevor er aufgrund der Hitzewelle im Juli und August langsam zurückging. Dennoch bleibt der Wasserstand nur 20 Zentimeter unter dem langjährigen Durchschnitt, was für diese Jahreszeit als positiv gilt.
Expertise zur Lage des Sees
Christian Sailer, der Leiter der „Task Force Neusiedler See“, äußerte sich optimistisch über die Situation. „Das war eine positive Saison, alles funktionierte. Kitesurfen, Segeln, die Boote – in der heurigen Saison war das sehr zufriedenstellend möglich“, so Sailer. Im Gegensatz zum Sommer 2022, als der niedrige Wasserstand drastische Einschränkungen für die Rettungsorganisationen mit sich brachte, war dieses Jahr völlig unproblematisch. Auch die regelmäßigen Wasseruntersuchungen haben gezeigt, dass die Wasserqualität in den Badeseen konstant gut bleibt, was für die Badesaison von großer Bedeutung ist.
Tourismus-Vertreter aus Burgenland sind ebenfalls zufrieden mit den Zahlen dieses Jahres. Didi Tunkel, Geschäftsführer von Burgenland Tourismus, berichtete von einem Anstieg der Ankünfte in der Region um 7,6 Prozent und eines Zuwachses bei den Nächtigungen um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Der aktuelle Wasserstand des Neusiedler Sees wirkt sich positiv auf die Tourismusszahlen aus“, erklärte Tunkel. Dies unterstreicht die Wichtigkeit des Sees für den regionalen Tourismus.
Langfristige Strategien für Wasserressourcen
Um die nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen in Ostösterreich zu sichern, haben der Bund, Niederösterreich und das Burgenland vor kurzem eine Grundsatzvereinbarung unterzeichnet. Diese Maßnahme wird von der Wirtschaftskammer Burgenland als bedeutend erachtet. „Die Vereinbarung bringt Planungssicherheit für die Unternehmer und sichert Arbeitsplätze, was für den touristischen und wirtschaftlichen Standort Burgenland von enormer Wichtigkeit ist“, erklärte Präsident Andreas Wirth.
In Anbetracht der positiven Entwicklungen im Tourismus und der stabilen Wasserlage hoffen Experten auf einen regen Herbst, ähnlich dem Vorjahr, um die aktuellen Werte stabil zu halten und die positiven Effekte auf die Region weiterzuführen.