Die Legenden des Neusiedler Sees ranken sich um gigantische Fische und mystische Geschichten, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Doch was steckt wirklich hinter diesen Erzählungen?
Schon seit Jahren sorgt der Neusiedler See für Schlagzeilen, insbesondere in Bezug auf seine Wasserspiegel und die Gefahr einer Austrocknung. Die Bedrohung des einzigartigen Steppensees würde nicht nur die Natur beeinträchtigen, sondern auch die lange Tradition der Hobby- und Berufsfischerei gefährden.
Eine der bekanntesten Legenden rund um den See dreht sich um die riesigen Fische, insbesondere die Welse, die angeblich mindestens acht Meter lang sein sollen. Doch was ist die Wahrheit hinter diesen Geschichten?
Die größten Grundeigentümer des Neusiedler Sees sind bis heute die Esterhazys, deren Stiftung und die ARGE Neusiedler-See Fischerei sich um die Bewirtschaftung und den Schutz des Sees kümmern. Der größte Fisch im Neusiedler See, der Wels, kann eine Länge von etwas über zwei Metern erreichen und in Gefangenschaft bis zu 60 Jahre alt werden. Berichte von Fischen mit einer Länge von vier bis fünf Metern sind hingegen eher fantastisch und nicht belegbar.
Eine weitere Legende erzählt von einem Besuch der Kaiserin Maria Theresia in Rust, bei dem die Fische für das königliche Mahl eine besondere Rolle spielten. Die Ruster Fischer wurden zu Hechten-Stutzern, als sie die Rückenflosse eines gefangenen Hechts zum späteren Erkennen stutzten. Historisch belegt ist diese Geschichte allerdings nicht.
Auch heute wird die Fischerei am Neusiedler See aktiv betrieben, sowohl als Beruf als auch als Hobby. Die Stiftung Esterhazy verwaltet den See und setzt sich für eine nachhaltige und naturverträgliche Fischerei ein. Die neu gegründete ARGE Neusiedler-See Fischerei legt klare Bestimmungen fest, um das Fischen am See ordnungsgemäß zu gestatten.
Die Fischerei am Neusiedler See bringt nicht nur gesellschaftliche und touristische Vorteile mit sich, sondern ermöglicht es auch den Berufsfischern, ihr traditionelles Handwerk weiterzuführen. Zudem sieht man die Fischerei als Chance, die Menschen für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur zu sensibilisieren.
Wer nun Lust bekommen hat, seine Angel am Neusiedler See auszuwerfen, kann dies auf den Flächen der Grundeigentümer tun. Dafür ist lediglich eine amtliche Fischereikarte und eine Lizenz für den Neusiedler See erforderlich. Tauchen Sie ein in die Welt der Fischerei am Neusiedler See und lassen Sie sich von den Legenden und Geschichten inspirieren.