Am 27. August 2024 wurde in Eisenstadt ein Gedenkgottesdienst für die verstorbene Fürstin Melinda Esterházy abgehalten. Diese Veranstaltung erinnerte an ihr beeindruckendes Leben, das durch eine beeindruckende Karriere in der Tanzwelt und ihr Engagement für die Gemeinschaft geprägt war. Melinda Esterházy, geboren am 20. Mai 1920 in Budapest, strahlte schon früh als talentierte Tänzerin und wurde schließlich zur Primaballerina assoluta an der Budapester Oper. Nach ihrer Heirat mit Fürst Paul V. Esterházy im Jahre 1946 stellte sie letztlich ihre Karriere zugunsten ihrer Familie ein.
Die politischen Umwälzungen in Ungarn brachten 1948 große Herausforderungen für das Paar. Der kommunistische Staat verhaftete ihren Mann, doch schon 1956 verließ die Familie das Land und suchte Zuflucht in Österreich und später in der Schweiz. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1989 übernahm Melinda das Erbe und gründete 1994 mehrere Stiftungen, die die Region Burgenland unterstützten. Sie verstarb zehn Jahre später und fand ihre letzte Ruhestätte in der Familiengruft der Franziskanerkirche.
Ehrung einer besonderen Persönlichkeit
Ein zentrales Thema des Gedenkgottesdienstes war die Anerkennung der Verdienste Melinda Esterházy. Bischofsvikar Schauer hob die Auszeichnung hervor, die sie zu ihrem 80. Geburtstag erhielt: das „Großkreuz des heiligen Papstes Silvester“. Bürgermeister Thomas Steiner betonte die jahrhundertealte Verbindung der Stadt Eisenstadt zur Familie Esterházy und erläuterte, wie Melinda eine neue Ära in dieser Beziehung einleitete. Ihr Wirken habe nicht nur die Gemeinschaft, sondern auch die kulturellen Perspektiven der Region verändert.
Stefan Ottrubay, der Vorstandsvorsitzende der Esterhazy Stiftungen, würdigte Melinda Esterházy als eine herausragende Persönlichkeit, die besonders zur kulturellen und touristischen Weiterentwicklung des Burgenlandes beigetragen hat. Ihre klugen Entscheidungen im wirtschaftlichen Bereich trugen jedoch entscheidend zur Sicherung der Zukunft der Esterhazy Betriebe bei. Sie verstand es, Tradition mit Fortschritt zu verbinden, was zur Stabilität und Nachhaltigkeit der Familienbesitz führte.
Langfristige Einflüsse und Erbe
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil erinnerte an die Meilensteine, die Melinda mit der Gründung ihrer Stiftungen setzte. Diese Einrichtungen sicherten nicht nur den Erhalt des historischen Erbes, sondern leisteten auch entscheidende Beiträge zu einem erfolgreichen Generationswechsel in der Verwaltung, der das kulturelle Erbe der Familie geschützt hat. Die Bedeutung ihrer Arbeit ist heute noch spürbar, da ihre Initiativen weiterhin Impulse für die Region geben.
„Melinda Esterházy bleibt auch zehn Jahre nach ihrem Tod unvergessen“, bemerkte Doskozil und unterstrich, dass ihr Vermächtnis das Burgenland nachhaltig prägt. Ihr unermüdliches Engagement und ihr visionäres Denken haben zur Entwicklung der Region als bedeutendem Wirtschaftsstandort und kulturellem Hotspot beigetragen.
Der Gedenkgottesdienst war somit nicht nur eine Gelegenheit, um ihrer zu gedenken, sondern auch ein Moment, um das Leben einer Frau zu würdigen, die durch Mut, Engagement und Weitblick die Geschichte einer ganzen Region beeinflusste. Ihr Erbe lebt in den Herzen der Menschen und den Projekten der Stiftungen weiter, die sie ins Leben rief.