Die Fußballwelt hat sich in den letzten Jahren stark verändert, insbesondere durch den Einfluss der digitalen Kommunikation. Ein eindeutiges Beispiel dafür zeigt der Fall des 22-jährigen Martin Köstner, der sich von seinem Stammverein, dem SC Breitenbrunn, abmelden wollte, um seinen Spielerpass stillzulegen. Dies geschah in der Hoffnung, seine beruflichen Möglichkeiten im Fußball zu erweitern, doch die Bürokratie stellte sich als Hürde dar.
Köstner informierte sich am letzten Tag der Übertrittszeit, die bis zum 15. Juli läuft, über die Abmeldeformalitäten. Obwohl er umdieses digitale Alter wünscht, wurde ihm nahegelegt, dass die Abmeldung nur durch einen eingeschriebenen Brief an die offizielle Postadresse des Vereins gültig sein würde. Anstatt eine E-Mail zu versenden – was in der heutigen Zeit der übliche Weg wäre – musste er also einen alten, zeitaufwändigen Prozess durchlaufen, der ihn letztlich ein halbes Jahr aus dem Spielgeschehen werfen könnte.
Die Rolle der Bürokratie im Fußball
Diese Situation zeigt auf, wie das Handeln eines einzelnen Spielers durch bürokratische Vorschriften, die nicht zeitgemäß sind, erheblich beeinträchtigt werden kann. In Köstners Fall wurde die E-Mail, die er verschickte, nicht einmal bestätigt; der Vereinsobmann hatte die offizielle Adresse gewechselt und war daher nicht erreichbar. Der burgenländische Fußballverband bestätigte zwar den Eingang der E-Mail, konnte jedoch nicht garantieren, dass die Abmeldung rechtlich wirksam war, da sie nicht den formalen Anforderungen entsprach.
Besonders bedenklich ist, dass junge Spieler, die mit moderner Technologie aufgewachsen sind, gezwungen sind, sich an solch veraltete Verfahren zu halten. Der Präsident des burgenländischen Fußballverbands, Georg Pangl, äußerte Bedenken über die bestehenden Regelungen und versprach, sich mit dem Thema im österreichischen Fußball-Bund auseinanderzusetzen. „Wir sollten schon schauen, dass wir Dinge so ändern, dass sie unserer Zeit angemessen sind“, erklärte Pangl.
Die Konsequenzen für Köstner
Die Folgen dieser bürokratischen Hürde sind für Köstner gravierend. Er muss nun über ein Jahr lang in der Warteschleife bleiben, bevor er nach einem neuen Verein suchen kann. Dies ist besonders frustrierend, da er schon lange Teil des SC Breitenbrunn ist und dort seine gesamte Jugend verbracht hat. Als sein Verein einen Betrag von fast 5.000 Euro für seine Ausbildungsentschädigung verlangte, sah sich Köstner nicht in der Lage, das zu bezahlen – weder er noch seine Familie oder ein potenzieller neuer Verein wären bereit, diesen Betrag zu zahlen.
Der Fußballverein gab an, dass Ausbildungsentschädigungen erforderlich sein könnten, da auch sie beim Erwerb neuer Spieler und Talente solche Kosten tragen müssen. Köstner konnte durch seine langen Jahre im Verein nicht nur Erfahrung, sondern auch tiefe Emotionen mit seinem Verein verbinden, was diese Situation noch schmerzlicher macht.
Die Fragen rund um Kommunikationsmethoden und die damit verbundenen Fristen sind für viele Sportler nicht nur frustrierend, sondern ändern auch die gesamte Dynamik des Spiels. Umso bemerkenswerter ist, dass die Verbandsführung bereit ist, diese Problematik zu besprechen und möglicherweise Anpassungen an der bestehenden Regelung vorzunehmen.
Die Modernisierung im Fußball erfordert schnelles Handeln, besonders wenn ein Spieler wie Martin Köstner, der sich nach einer Karriere im Profifußball sehnt, durch veraltete Vorschriften zurückgehalten wird. Dies könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein, um für zukünftige Generationen von Athleten bessere Bedingungen zu schaffen.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf m.bvz.at.